
In den nächsten Jahren sollen im Kanton Aargau 2000 Aprikosenbäume im geschützten Anbau unter Folien gesetzt werden.
Saftige und aromatische Aprikosen sind bei den Konsumenten äusserst beliebt. Doch ausserhalb vom klimatisch speziellen Wallis sind die Anbauflächen in der Schweiz gering. Denn Aprikosen gelten als äusserst anspruchsvoll und heikel im Anbau. Vor allem die Bakterienkrankheit Pseudomonas und ihre Frostempfindlichkeit machen sie an vielen Orten zur Hochrisikokultur. Doch das soll sich nun ändern: Im Kanton Aargau werden künftig Aprikosen im Folientunnel angebaut. Zusätzlich ausgestattet mit einem Insektenschutznetz sind die Kulturen darin geschützt vor Schädlingen und Wettereinflüssen. Die Umgebung und die Feuchtigkeit und somit auch die Krankheitsanfälligkeit lassen sich besser kontrollieren. «Das Ausfallrisiko sinkt so deutlich und bei Frostgefahr kann man mit einer kleinen Heizung nachhelfen», sagt Daniel Schnegg vom Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg. Er moderiert den Arbeitskreis «moderner Aprikosenanbau Aargau», der auf den smarten Ausbau der Aprikosenproduktion hinarbeitet.
Geschützter Anbau auch in Bio

Mit dabei in der Gruppe ist auch das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FibL) in Frick. Es machte nun den Anfang und präsentierte am letzten Freitag den ersten Tunnel mit frischgepflanzten Aprikosenbäumchen im Kanton Aargau. Der 8,5 Meter breite und 70 Meter lange Tunnel der Firma Voen ist speziell für Obst- und Beerenanlagen eingerichtet mit Lamellen, die für eine ordentliche Durchlüftung sorgen. Der Tunnel in Frick ist Teil eines Versuchs des Bundesamtes für Landwirtschaft zur Entwicklung des Schweizer Anbaus von Bioaprikosen. Man sei froh, dass in der Gruppe auch Vertreter des biologischen Landbaus mitmachten, sagt Schnegg. «Alle werden von den in Frick gemachten Erfahrungen profitieren.» Denn es sei grundsätzlich das Ziel, im geschützten Aprikosen-Anbau auch im konventionellen Bereich mit deutlich weniger Pflanzenschutzmitteln auszukommen. In den nächsten Jahren sollen im Aargau 2000 Aprikosenbäume in diesem System angepflanzt werden. Schnegg ist überzeugt, dass sich daraus interessante Möglichkeiten vor allem für Direktvermarkter ergeben.
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