Die Schweizer Spargelsaison ist im Gang. Die Familie Brupbacher produziert seit über 40 Jahren erfolgreich Grünspargeln. Und sie beweisen: Der Anbau ist auch in mittelschweren Böden möglich.
Ende März in Oberstammheim ZH: Es ist ruhig an diesem warmen Tag auf dem Erlenhof. Doch in den Böden rund um das Haus ist bereits eine Menge los. Denn dort sammeln die Grünspargeln gerade ihre Kräfte. Schon bald werden sie wie Geschosse aus den Dämmen schiessen und bis zu 15 cm im Tag wachsen. «Wenn die Wärme stimmt», sagt Oliver Brupbacher. Er (30) bewirtschaftet die auf Spargel und Heidelbeeren spezialisierte «Brupbacher Co-operation» zusammen mit Bruder Marius (27) und Vater Martin (54) bereits in dritter Generation. Der Vater will das Ruder bald ganz den Söhnen übergeben und hält sich deshalb im Hintergrund.
Flächen ausgedehnt
Ab Mitte April schwärmen die temporären Erntehelferinnen und -helfer aus den Nachbardörfern mit den von den Brupbachers entwickelten und in der Region hergestellten «Spargel-Karts» auf die Grünspargel-Felder aus. Neben den 3,4 Hektaren Heidelbeeren bewirtschaftet der Betrieb 11,4 Hektaren Spargeln. «Wir haben die Flächen in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut», sagt Marius Brupbacher. Doch jetzt scheint die Grenze vorläufig erreicht. Es würden kaum Flächen frei in der Umgebung. Nur dank eines Flächenabtausches mit einem benachbarten Betrieb sei die nötige Anbaupause nach ein paar Jahren Spargelkulturen möglich.
Zwischen 20 und 25 Tonnen Grünspargeln ernten und vermarkten die Brupbachers jährlich. Etwa 40 Prozent der Ernte geht in die Direktvermarktung. «In der Erntezeit führen wir einen kleinen Hofladen, gehen auf den Wochenmarkt in Frauenfeld und beliefern Restaurants, Detaillisten und Marktfahrer direkt», sagt Oliver Brupbacher. An den Wochenenden während der Ernte – sie dauert bis etwa Mitte Juni – betreibt ein Verwandter zudem die bereits «traditionelle» Spargelbeiz. Etwa 60 Prozent der Ernte liefern die Brupbachers aber in die Landi Hüttwilen, der eigentlichen Spargelplattform der Deutschschweiz, die den Anbau und die Vermarktung in der Region koordiniert. In diesem Teil der Schweiz wachsen über 60 Prozent der Bleich- und Grünspargeln. Im letzten Jahr betrug die gesamte Anbaufläche in der Schweiz 70 ha Bleichspargeln und 110 ha Grünspargeln.
Mittelschwerer Boden
Typische Spargelböden sind sandig. Nicht so allerdings auf dem Betrieb in Oberstammheim. «Obwohl unsere Böden mittelschwer sind, bauen wir seit Jahrzehnten erfolgreich Grünspargeln an», sagt Oliver Brupbacher. Weshalb steigen also nicht mehr in den wirtschaftlich interessanten Spargelanbau ein? Tatsächlich könnten wohl viel mehr Gemüseproduzenten Spargeln anbauen – auch in anderen Regionen, sagt er. Das Problem liege aber möglicherweise darin, dass es spezielle Einrichtungen brauche. «Nicht jeder kann einfach so eine Hektare Spargeln nebenbei anbauen». Abgesehen davon, dass er dafür ja auch noch die Abnehmer suchen müsse. Und mit 15 000 Franken pro Hektare seien die Kosten für das Pflanzgut auch nicht ausser Acht zu lassen. Zudem könne die Dauerkultur erst nach drei Jahren erstmals geerntet werden.
Seit zwei Jahren offene Grenzen bei Grünspargeln
Beim Anbau achten die drei primär darauf, dass die Flächen frei von Gras und Unkraut bleiben. Gedüngt werde in erster Linie mineralisch, so Oliver Brupbacher. «Es zeigt sich aber, dass die Erträge auf frischen Flächen deutlich höher sind.» Deshalb sei eine rund 15-jährige Fruchtfolge wichtig. Für die Zukunft sind Oliver und Marius Brupbacher zuversichtlich: «Die Grünspargel-Preise sind trotz billigen Importen seit Jahren stabil.» Nach der Aufhebung des Grenzschutzes vor zwei Jahren für alle Spargeln habe sich gezeigt, dass Schweizer Qualität und Frische trotz ausländischer Konkurrenz sehr gefragt sei.
www.brupbacher-co-operation.ch
Sehr geehrter Herr Oliver Brupacher, Sie haben mir im April 2011 einige Grünspargelsetzlinge gefallenshalber verkauft
Bis anhin sind sie ca. 1 Meter hoch gewachsen !
Wie weiter ? Würden Sie mir einige Tips geben da ich sicher keine Konkurenz sein werde aber Freude habe am Garten ! Wir besuchen auch jeden Frühling die Spargelbeiz
Im Voraus besten Dank für Ihre Antwort
Mit freundlichen Grüssen Leo Enzler