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Jedem Gemüse seine Verpackung

Der Verpackungsexperte erklärt im Interview, was bei der Verpackung von Gemüse speziell ist. Abfallreduktion ist dabei ein wichtiges Thema, dem mit der Reduktion der Dicke und Mehrschichtfolien begegnet wird. 

Herr Platz*, Wo liegen die grössten Herausforderungen bei Verpackungen von Frischprodukten wie Gemüse?

Jedes Gemüse ist anders und erfordert seine eigene Verpackungslösung. Es braucht immer eine auf das Produkt und das Verfahren abgestimmte Folienkombination. Das ist auch abhängig davon, wie lange das Produkt in der Verpackung gelagert wird. Es muss oft viel Aufwand betrieben werden, um die Haltbarkeit zu garantieren. Dazu gehören beispielsweise Schutzbegasung oder Pasteurisation bei hohen Temperaturen über 100°C. Gärende Produkte benötigen einen Gasaustausch, da werden Mikroperforationen in die Folie eingebracht, damit die Verpackung nicht aufbläht.

Haben Sie ein Beispiel von einer besonders anspruchsvollen Gemüse-Verpackung?

Zuckermais ist sehr komplex. Die Kolben weisen manchmal scharfe Kanten beim Stiel auf. Die Tiefziehverpackung wird nach dem befüllen vakuumiert und danach unter hohen Temperaturen bei über 100°C in der Verpackung pasteurisiert. Die eingesetzten Verpackungsmaterialien müssen dabei einen grossen mechanischen und thermischen Stress aushalten. Bei so hohen Temperaturen werden nicht mehr Polyethylenfolien eingesetzt, da diese bei über 100°C mechanisch nicht mehr optimal sind und auch auf der lebensmittelrechtlichen Seite Einschränkungen haben.

Wie weit entfernt sind wir noch von «intelligenten Verpackungen», die dem Konsumenten beispielsweise mit einer Farbe anzeigen, wie frisch das Produkt ist?

Das ist schon seit Jahren ein Thema und wäre ein interessanter Zusatznutzen für den Konsumenten. Solche Haltbarkeitsindikatoren müssten innerhalb der Verpackung angebracht werden und reagieren auf Stoffwechselprodukte, die beim Lebensmittelverderb entstehen. Ab einer bestimmten Menge verändert sich die Farbe des Indikators und macht auf den Verderb aufmerksam. Aktuell sehen wir aber noch keine Anwendung, da solche Etiketten zum einen noch teuer sind und auch eine gewisse Skepsis vorherrscht, der Konsument könnte Ware mit verfärbtem Frische-Anzeiger zurück ins Regal stellen oder das Vertrauen in eine Marke verlieren, wenn er bei ihr öfters auf farblich veränderte Etiketten trifft.

Abfallreduktion ist ein wichtiges Thema: Welchen Beitrag können Verpackungsfirmen hier leisten?

Die Reduktion der eingesetzten Folien ist bei den Kunden ein grosses Thema. Mit Dickenreduktionen und Mehrschichtfolien können die Mengen reduziert werden. Es muss aber technisch machbar sein ohne Abstriche bei der mechanischen Festigkeit und den Barriereeigenschaften. Der ökologische Fussabdruck der Verpackung ist anteilsmässig aber in der Regel nicht so gross, die Herstellungsart des Produktes fällt hier mehr ins Gewicht.

Verwenden Sie in Ihren Produkten auch Recylingplastik?

Aktuell verwenden wir keine Recycling-Kunststoffe. Die Kunden wünschen heute ausnahmslos reine Folien. Wir weisen bei unseren lebensmittelrechtlichen Konformitätserklärungen die Substanzen mit spezifischem Migrationslimit (SML) und Dual-use Substanzen aus, was bei wiederverwertetem Material praktisch unmöglich ist.

Sind biologisch abbaubare Folien ein ernsthaftes Thema?

Ja. Sie machen in gewissen Verpackungslösungen auch Sinn. Varipack setzt bei ausgewählten Produkten bereits kompostierbare Folien ein. Nachteile sind der hohe Preis und die eingeschränkten Eigenschaften. n

* Key Account Manager, Sales & Business
Development, Varipack AG


Verpackungen Made in Switzerland

Die Varipack AG in Cham ist seit mehr als 60 Jahren in schweizerischem Familienbesitz. Die Firma beliefert u.a. mehrere Gemüsebetriebe mit speziellen Verpackungslösungen. Die Firma bietet das gesamte Spektrum von flexiblen Verpackungslösungen an: Schlauchbeutelfolie, Ober- und Unterbahnfolie, Deckelfolie für Trays/Becher, Mikroperforation oder auch Steh- und Flachbeutel. Die Kundschaft profitiert von der Nähe zum Kunden und einer schnellen Reaktionszeit. Die Firma ist zudem sehr gut für Kleinauflagen ausgerüstet. 

www.varipack.ch

 

Veröffentlicht in Blog

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