Zum Inhalt springen →

L‘Office Technique Maraîcher (OTM): Produktion gibt die Richtung vor

Westschweizer und Genfer Gemüsegärtnerinnen und -gärtner arbeiten bei Forschung und Beratung eng zusammen. Sie bestimmen innerhalb der OTM selbst, in welchen Bereichen geforscht und beraten werden soll. Das sichert die Nähe zur Praxis.


Julie Ristord ermöglicht als OTM-Direktorin die  praxisnahe Verbindung zwischen Produktion, Forschung
und Behörden.

Es ist eng in den Büroräumen des Office Technique Maraîcher (OTM), das in der Berufsschule für Landwirtschaft und Weinbau in Morges untergebracht ist. Hier arbeitet OTM-Direktorin Julie Ristord mit den vier Angestellten. Diese sind für die Beratungen allerdings häufig draussen auf den Gemüsefeldern unterwegs. Im Jahr 2011 beschlossen die regionalen Gemüsebausektionen «Fédération Vaudoise des Producteurs de Légumes (FVPL)» und «Association des Maraîchers du Genevois» (AMDG) bei der gemüsebaulichen, technischen Beratung gemeinsame Wege zu gehen, und gründeten die OTM. Das Ziel: Bündelung der Kräfte für eine bessere, praxisbezogene Beratung und Forschung. Die OTM ist zwar weiterhin auch Bindeglied zwischen Produktion und Behörden und übernimmt gesetzlich definierte Aufgaben, wie andere kantonale Gemüsefachstellen. Zusätzlich übernimmt die OTM Aufgaben im Bereich der Berufsvertretung und vertritt die FVPL und die AMDG gegenüber den Institutionen. Doch ein grosser Teil des Budgets wird für die fachliche Beratung der Mitglieder verwendet. Neben öffentlichen Geldern finanziert sich die OTM zu einem Teil direkt über die Beiträge der rund 300 angeschlossenen Gemüsebaubetriebe aus der Waadt und aus Genf. Alle Mitgliedsbetriebe bezahlen einen Basisbeitrag und Flächenbeiträge. 

Comité de Direction bestimmt

Eine Besonderheit im Vergleich zu «üblichen» kantonalen Gemüsefachstellen liegt darin, dass der Lead direkt bei der Produktion liegt. Das «Comité de Direction» besteht aus je vier Vertretern aus den Regionen Waadt und Genf. Es bestimmt die Richtung, in welchen Bereichen sich die OTM unter anderem mit Forschungsprojekten engagieren soll. «Dadurch entsteht eine sehr direkte, praxisnahe Verbindung zwischen Beratung und Produktion», erklärt OTM-Direktorin Julie Ristord. Die Organisation verfügt über keine eigenen Versuchsflächen, sondern geht dafür direkt auf die Gemüsebaubetriebe. Die OTM arbeitet eng mit Organisationen wie Agroscope, der Zentralstelle für Gemüsebau (SZG) oder mit Hochschulen zusammen. Einen Praxisversuch über die Wirksamkeit von Biofungiziden in Chicorée beispielsweise führt die OTM zurzeit mit der Universität Neuenburg und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl) durch. Ein anderes aktuelles Projekt untersucht die Praxistauglichkeit des Laserroboters Caterra. Eine weitere Aufgabe der OTM ist die Vermittlung von Wissen und Neuigkeiten aus der Branche an die Mitglieder. Das geschieht mit einem regelmässigen E-Mail-Versand oder der Organisation von Anlässen, im letzten Jahr beispielsweise zum Thema Bewässerung. Zudem profitieren die Mitglieder vom Zugang zu einer aktuellen Datenbank über Pflanzenschutzmittelanwendungen, die oft auch mit für die Regionen spezifischen Zusatzinformationen aus der Praxis versehen sind.

Beratung ist im Beitrag inklusive

Die Nutzung des Beratungsangebotes durch einen der vier OTM-Anbauberater ist im Mitgliederbeitrag eingeschlossen. Dazu gehören neben der telefonischen Beratung für einfachere Anliegen auch beispielsweise die regelmässige Überwachung der Kulturen auf den Betrieben. 

Julie Ristord arbeitet seit 14 Jahren bei der OTM, drei davon als Direktorin. Sie selbst ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und hat Agronomie studiert. Ihre Tätigkeit betreibe sie mit Leidenschaft, sagt sie. Genau gleich, wie bei «ihren» Gemüsegärtnerinnen und -gärtner. 

Veröffentlicht in Blog

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Sie wollen mich kennenlernen?

eppenberger-media gmbh | David Eppenberger | Winkelstrasse 23 | CH-5734 Reinach AG | Fon ++41 (0)62 771 02 91 | Mobile ++41 (0)78 779 17 19 | info@eppenberger-media.ch | MwSt-Nr. CHE-114.677.787