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«Tschüss zäme und bis snöchscht Mol!»

blaserDer Gemüsegärtner Hans Blaser aus Ruswil dreht seit drei Jahren Facebook-Kurzfilme über seinen beruflichen Alltag.
Hans Blaser schmunzelt: «Moment, ich muss nur noch schnell mein Kamerateam holen.» Zurück kommt er mit Lea Birrer, die normalerweise im Büro des Gemüse- und Blumenanbaubetriebs der Gebrüder Blaser in Ruswil arbeitet. Seit drei Jahren ist sie auch die Kamerafrau von Hans Blaser. An diesem sonnigen Morgen im Mai geht es zum Dreh aufs Kopfsalatfeld. Auf der kurzen Fahrt dorthin besprechen die beiden noch schnell den Inhalt des Filmes. «Am Schluss bitte noch auf das ‹Aus der Region. Für die Region.›-Logo auf meinem Rücken zoomen», sagt der Gemüsegärtner.
Auf dem Feld angekommen, platziert er sich zwischen den Kopfsalaten, im Hintergrund sind die Erntearbeiter am Schneiden. Alle seien einverstanden damit, dass man sie im Film sehen könne, sagt Blaser. Er weiss mittlerweile, auf was es ankommt. Es ist sein 25ster Kurzfilm, den er heute dreht und auf Facebook publiziert. Der Dreh beginnt: «Min Name isch Hans Blaser und ich han ä wichtigi Information för Diich!» In den kommenden knapp zwei Minuten erklärt er in beeindruckend kompakter Form den Beginn der Salaternte, die Sorten, die klimatischen Nachteile seiner Region, dass es vor zwei Wochen noch mega kalt gewesen sei und an was man die Produkte in der Migros erkenne. Zwei drei Stichwörter zum Inhalt des Filmes mache er sich vorab dazu. Der Rest sei dann spontan, sagt er. Offenbar ein Naturtalent. Zwei bis drei Versuche brauche es jeweils. Heute sind es drei, unter anderem weil Fluglärm von Kampfjets die Idylle stört. Nach einer Viertelstunde ist alles im Kasten. Im Büro wird die Sequenz noch schnell auf dem Bildschirm begutachtet und nötigenfalls geschnitten, ehe Lea Birrer den Film auf die Facebook-Seite stellt.
Vor drei Jahren sei die Migros mit der Idee auf die AdR-Produzenten zugekommen, selbst kurze Filmchen zu drehen und diese auf Facebook zu veröffentlichen. Hans Blaser – Jahrgang 1957 – hatte bis zu diesem Zeitpunkt wenig am Hut mit sozialen Medien. Seine Tochter war ihm da natürlich einen Schritt voraus. Sie habe ihm zuerst davon abgeraten. Trotzdem drehte sie aber schliesslich den ersten Film auf dem Kürbisfeld mit ihm und stellte ihn auf Facebook. Ihr sei das schrecklich peinlich gewesen. Doch Blaser liess sich nicht davon abhalten. Es folgten alle paar Wochen neue Filme, nun aber gedreht und geschnitten von Lea Birrer, die dafür extra einen Kurs besuchte. Besondere Mühe habe ihm der Film über das verhagelte Gemüsefeld bereitet, sagt Blaser. «Doch das gehört halt auch zum Gemüsleralltag.» Und darum geht es ihm. Er wolle auf diese Art die Konsumenten zum Kauf von regionalen Produkten motivieren. Es scheint zu funktionieren: «Ich habe sehr viele Feedbacks.» Und er ist in der Innerschweiz so etwas wie ein Facebook-Star. Schon mehrere TV- und Radiostationen haben über ihn berichtet. Die Einleitung mit «Min Name isch de Hans Blaser ond ich han en Frog a Dich» hat Kultpotenzial. Das Erfolgsrezept ist die erfrischende Authentizität von Hans Blaser. «Tschüss zäme und bis snöchscht Mol!»

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