90 Jahre Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP): Engagement ist wichtig!

Wie soll sich der Verband entwickeln und wohin könnte die Gemüsebranche
steuern? Der Gemüsebau befragte dazu zwei Gemüsegärtner aus verschiedenen
Generationen.

Walter (Jahrgang 1959) und Pascale­ Leuzinger bewirtschaften den Ankenhof in Oberengstringen ZH in vierter Generation. Der kleine Gemüsebaubetrieb mit zwei Angestellten besteht aus 1 ha Freiland- und 0,5 ha Gewächshausfläche. Das Gemüse wird im Hofladen und auf dem Wochenmarkt in Urdorf verkauft. Walter Leuzinger war 36 Jahre im Vorstand der Gemüseproduzenten-Vereinigung des Kantons Zürich, davon bis Ende April 12 Jahre als Präsident.
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Genom-Editierung als Chance

ETH-Agronom Bruno Studer sieht in neuen Pflanzenzüchtungsmethoden mehr Chancen als Risiken. Der Professor für Molekulare Pflanzenzüchtung fordert, dass nicht die Technologie, sondern die Anwendung einer Risikoprüfung unterzogen werden müsse.

Die Herausforderungen für die Gemüseproduktion sind gewaltig: Immer mehr Pflanzenschutzmittel verlieren ihre Zulassungen, der Klimawandel sorgt für extreme Wetterverhältnisse verbunden mit neuen Krankheiten und dazu müssen mehr Leute mit weniger Anbauflächen ernährt werden. Grosse Hoffnungen hat die Branche deshalb in die Pflanzenzüchtung. Und in diesem Bereich ist in der Forschung in den letzten Jahren viel passiert.… mehr

Rüebli soll Gurke schützen

Lidl Schweiz will die Haltbarkeit von Gemüse künftig mit einer Cellulose-Schutzschicht anstatt mit einer Plastikhülle erhalten. In den nächsten zwei Jahren werden nun Praxis-Tests dazu auf einem Gemüsebaubetrieb durchgeführt.

Unterschied nach sechs Tagen: Die Gurke rechts wurde mit dem Coating überzogen.

Über Sinn oder Unsinn von Verpackungen streitet sich die Gemüsebranche seit Jahren. Klar ist: Die Gesellschaft erwartet eine Reduktion von Verpackungsmaterial an der Verkaufsfront und meint dabei insbesondere Plastik. Deshalb erlebte der Offenverkauf in den letzten Monaten ein Revival, genauso wie Kartonschalen oder Netze aus Cellulose.… mehr

Digitale Fallen zur Überwachung von Insekten

Die Überwachung von Schädlingen wird im Pflanzenschutz immer wichtiger. Präzisionstechnologie soll dabei helfen. Doch in der Praxis muss diese zuerst funktionieren.

Michael Aeschlimann (links) lässt sich die CapTrap von Daniel Bachmann erklären.
Die CapTrap überzeugte am meisten.

Das Grundprinzip ist bei der CapTrap gleich wie bei einer üblichen Delta-Falle: Pheromone ziehen Schädlinge gezielt an, diese bleiben dann auf einer Leimfläche kleben. Die Anzahl der gefangenen Falter gibt dem Gemüsegärtner oder der -gärtnerin Hinweise über den aktuellen Befall.… mehr

Das eigene Label lanciert

Genfer Gemüsegärtner treten mit einem neuen Label am Markt auf, das für die
Produktion ohne synthetische Pflanzenschutzmittel steht. Die Salate aus der Aeroponic-Anlage von Jeremy Blondin passen ideal ins Konzept.

Gemüsegärtner Jeremy Blondin produziert seine Salate in einer Aeroponic-Anlage, wo er ohne synthetische Pflanzenschutzmittel auskommt.

Für was in der Erde herumwühlen und sich Insekten, Krankheiten und anderen Unwägbarkeiten aussetzen, wenn es auch einfacher geht? Der Genfer Gemüsegärtner Jeremy Blondin glaubt, dass sich der Gemüseanbau immer mehr in geschützte, kontrollierbare Umgebungen verschieben wird.… mehr

90 Jahre Verband Schweizer Gemüseproduzenten – ein Rückblick

Vor 90 Jahren gründeten ein paar initiative Schweizer Gemüsegärtner ihren eigenen Verband, um gegen Aussen mehr Gewicht zu haben. Diese Aufgabe erfüllt der VSGP bis heute erfolgreich. Allerdings standen einige Hürden im Weg, wie der Blick ins Archiv zeigt. 

Im Kern kämpfte der Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) in den vergangen 90 Jahren eigentlich stets mit den ähnlichen Problemen: Mit Preisdruck der Abnehmer, Importkonkurrenz, Überproduktion aber auch mit der mangelnden Solidarität in der Branche. Mit den Jahren gewann die politische Interessenvertretung an Bedeutung, um die Rahmenbedingungen für die Produktion zu verbessern.… mehr

Personalmangel boostert Robotik

Wirklich in der Praxis angekommen sind autonome Agrarroboter immer noch nicht. Für Schweizer Verhältnisse sind die Geräte in der Regel noch zu teuer. Doch der zunehmende Arbeitskräftemangel könnte auch hier zu einem Umdenken führen.

Prototyp des Grünspargelernteroboters von Moody Machines

John Chinn von den Cobrey Farm in Herefordshire produziert rund 40 Prozent der britischen Spargeln und benötigt dafür über 1300 saisonale Erntehelfer. Mit Covid  19 und vor allem den Folgen des Brexits ist die Rekrutierung von ausländischen Arbeitskräften für die Gemüseernte für ihn aber zur Herkulesaufgabe geworden.… mehr

Mulch spritzen anstatt verlegen

Mulchfolienfetzen auf Äckern sind in vielen Regionen auf der Welt ein Problem. In der Schweiz sorgen nicht richtig eingearbeitete Resten von biologisch abbaubaren Folien für Diskussionen. Eine flüssig aufgetragene Mulchschicht könnte hier helfen.

Mulchfolien gehören mittlerweile zum fixen Inventar auf den Gemüsebaubetrieben. Im Zuge der gesellschaftlich und politisch angestrebten «Entherbizierung» der Landwirtschaft, spielen sie eine Schlüsselrolle. Doch neben den bekannten Vorteilen, wie der unkrautunterdrückenden Wirkung oder der Erhöhung der Bodentemperatur, haben die Folien auch Nachteile. So sind sie teuer, das Verlegen und Einrollen ist arbeitsaufwändig und selbst bei biologisch abbaubaren Mulchfolien bleiben auf dem Feld Plastikfetzen übrig, die in der Bevölkerung zu Diskussionen führen. … mehr

Woher künftig den Stickstoff nehmen?

Die aktuelle Weltlage dämpft die Hoffnungen auf tiefere Düngerpreise. Alternativen stehen zwar zur Verfügung, sind in der Praxis aber nicht so beliebt oder ebenfalls zu teuer. Auch bei den organischen Bio-Düngern ist das Angebot knapp.

Die Corona-Pandemie sowie der Krieg in der Ukraine bringen die Weltwirtschaft ins Trudeln. Das manifestiert sich auch in der Preisexplosion und Verknappung von Stickstoff-Mineraldünger. Nur weil der Bund die Pflichtlager freigab, konnte die Landwirtschaft in diesem Frühling überhaupt mit ausreichend Stickstoff versorgt werden.… mehr

Blattsaftanalysen in Gemüsekulturen: «Blutbild» der Pflanze gibt Hinweise

Eine Blattsaftanalyse liefert wertvolle Hinweise darüber, welche Nährstoffe tatsächlich in der Kultur ankommen. Im Ausland ist die Methode schon fast Standard, in der Schweiz wird sie aber erst zurückhaltend genutzt.

Mobilisierung der Mineralien in der Pflanze: Defizite von N, Kalium, Magnesium und Phosphor treten zuerst in älteren Blättern auf.

Die bedarfsgerechte Düngung wird immer wichtiger. Zum einen macht die Politik mit der geplanten Absenkung des Düngereinsatzes Druck, zum anderen ist man bei den aktuellen Düngerpreisen froh um jedes eingesparte Kilogramm.… mehr