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Die Kartoffel – Eine Tolle Knolle (LID-Dossier 19. September)

 Zuammenfassung

Die Kartoffel zählt zu unseren Grundnahrungsmitteln, obwohl der Konsum mit dem steigenden Wohlstand in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen hat. Die zu der Familie der Nachtschattengewächse zählende Pflanze ist reich an Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen, aber arm an Fetten. Diese Eigenschaften machen die Knolle für die menschliche Ernährung so wertvoll. Der Ursprung der Kartoffel liegt in Südamerika, wo sie die Inkas schon vor Tausenden von Jahren bis in extreme Höhen anbauten. Spanische Seefahrer brachten die Pflanze nach Europa, von wo aus sie zum weltweiten Eroberungsfeldzug ansetzte. Für die armen Menschen auf dem Land war die Ankunft der Kartoffel Segen und Fluch zugleich. Bewirkte sie zu Beginn ein rasantes Bevölkerungswachstum, sorgte das Aufkommen von Pflanzenkrankheiten und -schädlingen bald für grosse Hungersnöte, welche die Weltgeschichte prägten. Während des Zweiten Weltkrieges erlangte die Kartoffel in der Schweiz Kultstatus, weil sie im Rahmen des „Plan Wahlen“ auf praktisch jedem verfügbaren Flecken Erde gepflanzt wurde. Der Anbau nahm in den Folgejahren massiv ab und pendelte sich in den letzten Jahren bei rund 14’000 Hektaren ein. Die Anbaumethoden haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Moderne Maschinen haben die früher übliche Handarbeit abgelöst und eine massive Produktionssteigerung herbeigeführt. Ständige Zuchtfortschritte und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln führen zu immer höheren Flächenerträgen und besserer Qualität. Trotzdem stehen die Schweizer Kartoffelproduzenten unter immer grösserem Druck. Das agrarpolitische Umfeld hat sich in den letzten Jahren in Richtung mehr Markt und Konkurrenz verändert. Kontrollierte und organisierte einst die Eidgenössisches Alkoholverwaltung (EAV) den Schweizer Kartoffelmarkt nach planwirtschaftlichen Gesichtspunkten, so sorgt heute die Branchenorganisation Swisspatat im Auftrag des Bundes für die Verwertung der Kartoffelernte, insbesondere wenn der Markt nicht alles schlucken kann. Dies ist in der Kartoffelbranche kaum vermeidbar, weil die Erntemengen je nach klimatischen Bedingungen stark variieren und die geforderte Qualitätsproduktion fast gezwungenermassen eine Überproduktion zur Folge hat. Verwendet wird die stärkereiche Knolle nicht nur als „direktes“ Lebensmittel in Form von „Gschwellti“ oder Rösti. Neben der Veredlung zu Chips oder Pommes Frites spielt sie eine wichtige Rolle als Rohstofflieferant in der Stärkeindustrie. Den unterschiedlichen Bedürfnissen entsprechend weisen die Sorten verschiedene Eigenschaften auf. Die Sorten werden von der Kartoffelbranche auf einer speziellen Liste aufgeführt, die den Produzenten als Leitfaden dient. Der Trend zu weniger Kartoffelbauern, die sich immer mehr spezialisieren, wird sich in der Schweiz in naher Zukunft fortsetzen. Das agrarpolitische Umfeld dürfte sich weiter in Richtung mehr Wettbewerb und weniger hohe staatliche Unterstützungen entwickeln.

Ganzes Dossier als PDF beim LID

Veröffentlicht in Blog

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