Zum Inhalt springen →

Edel-Tomaten mit Brix-Garantie

Die spanische Kooperative LaPalma setzt beim Gemüse auf besondere Qualität im Premiumsegment. Eine zentrale Rolle spielt ein System mit Sensoren, welche den Zuckergehalt in den Tomaten per Spektrometrie in Echtzeit liefern.

Die Adora-Tomate aus dem Haus LaPalma wird im Hochpreis-Segment verkauft.
Die Tomate «Adora» hat einen garantierten Brix-Gehalt von 7.

Spaniens Tomatenbetriebe beklagen die Billigkonkurrenz aus Marokko. In den letzten Jahren hat der Maghreb-Staat Spanien den Rang abgelaufen und ist nach Holland zum zweitwichtigste Tomaten-Lieferanten in die EU-Länder aufgestiegen. Die andalusische Kooperative LaPalma hat sich aus diesem ruinösen Preiskampf verabschiedet. «Wir produzieren keine Massenware mehr, sondern nur noch Produkte mit Geschmack», erklärt Juan Gallego von LaPalma. Dabei konzentriert sich das Unternehmen zum einen auf Mini-Gemüse mit Gurken, Paprika oder auch Cherry-Tomaten. Zum anderen fokussiert sich LaPalma auf Spezial-Tomaten, für den Verkauf im Premium-Segment. 750 mehrheitlich kleine Familienbetriebe haben sich der Kooperative angeschlossen mit einer totalen Anbaufläche von 850 Hektaren. Juan Gallego sieht in den kleinen Strukturen einen Vorteil: «Die Kleinbetriebe sind ideal für den Anbau von Spezialitäten, weil die Anbauerinnen und Anbauer die Kulturen besser im Auge behalten können.» Zudem bewirtschaftet LaPalma ein Sortiment von über 500 verschiedenen Sorten. 70 000 Tonnen Gemüse werden jährlich produziert, davon sind rund 80 Prozent Tomaten. Den grössten Teil exportiert das innovative Unternehmen in die EU sowie auch in die Schweiz, wo die Tomaten erfolgreich im Hochpreis-Segment verkauft werden.

Detektor bestimmt Brix-Wert

Der spezielle Detektor bestimmt den Brix-Grad ohne die Tomaten aufzuschneiden.
Das Sensor-System misst den Brix-Grad per Spektrometrie im Nah-Infrarotbereich in Echtzeit.
Tomaten werden aufgrund von Grösse und Brix-Gehalt in verschiedene Qualitätskategorien eingeteilt.
Abhängig von der Qualität vermarktet LaPalma die gleiche Tomatensorte in unterschiedlichen Kanälen.

Farbe und Grösse sind übliche Qualitätskriterien bei der Selektion von Tomaten. LaPalma hat ein weiteres hinzugefügt: «Wir garantieren in unseren Tomaten einen minimalen Brix-Wert», erklärt Juan Gallego. Möglich macht dies ein spezieller Detektor, der den Brix-Grad bestimmen kann, ohne die Tomaten aufzuschneiden. Nur vier solche Geräte seien weltweit in Betrieb, sagt Juan Gallego stolz. Eines davon steht in einem von insgesamt drei Verpackungszentren von LaPalma in Carchuna, wo während der Hochsaison rund 1500 Leute in zwei Schichten arbeiten. Um den Brix zu messen, schiesst die Kamera dort in ein paar Millisekunden 20 Bilder pro Tomate. Der Wert erscheint sogleich auf dem Bildschirm. Zu wenig «süsse» Tomaten werden aussortiert und als Zweitklasse-Ware an eine andere Kundschaft verkauft oder seit Neustem auch in andere Produkte weiterverarbeitet wie beispielsweise einen Vegi-Burger.

Weniger Wasser für mehr Geschmack

Juan Gallego arbeitet bei der Kooperative LaPalma.
Juan Gallego von LaPalma setzt auf Premium-Tomaten.

Zur Maximierung des Geschmacks in der Tomate hat LaPalma spezielle Anbautechniken entwickelt. Dazu gehört der zurückhaltende Einsatz von Wasser. Eigentlich wird die Tomate stets am Limit gehalten, damit sie sich zwar entwickeln kann aber doch nicht zu gross wird. Die Kiloerträge pro Quadratmeter sind entsprechend tiefer als bei Massenware aus Marokko. «Bei diesen essen sie vor allem Wasser», sagt Juan Gallego. So etwas wie die Flaggschiffe bei den Premiumtomaten sind die beiden Sorten Amela und Adora. Erstere gewann 2022 an der Fruit Logistica den Innovationspreis und stammt ursprünglich aus Japan. Adora sei aber aktuell die am besten geeignete Tomate für die Supermärkte, findet Juan Gallego. Der garantierte minimale Brix-Wert liegt bei Adora bei sieben. Die Schalenfestigkeit ist erstaunlich gut, weshalb die Tomate problemlos lange Transportwege übersteht. Verkauft wird eine Box mit drei Kilo Tomaten für rund 25 Euro. Während dem LaPalma bei Amela ein exklusives Anbaurecht hat, wird Adora in diesem Sommer erstmals auch in der Schweiz angebaut – im Kanton Tessin.  

Der Brix-Detektor im Einsatz bei LaPalma.

Veröffentlicht in Blog

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Sie wollen mich persönlich kennenlernen?

eppenberger-media gmbh
David Eppenberger
Winkelstrasse 23
CH-5734 Reinach AG
Fon ++41 (0)62 771 02 91
Mobile ++41 (0)78 779 17 19
info@eppenberger-media.ch
MwSt-Nr. CHE-114.677.787