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Effizient und ergonomisch jäten mit Jäte-Flieger

Gemüsegärtner Michael Reichmuth setzt vorerst auf einfach zu bedienende, robuste Jäte-Flieger aus Holland. Hände und Augen sind zurzeit immer noch effizienter als Laser und Sensoren von hippen Robotern.

Der Jäte-Flieger von FieldWorkers erlaubt ergonomisches Jäten.
Gemüsegärtner Michael Reichmuth setzt auf komfortables Jäten von Hand.

Spot-Spray, Laser oder digitaler Hackroboter? Die Unkrautbekämpfung befindet sich gerade in einem Automatisierungsprozess. Auch Biogemüsegärtner Michael Reichmuth in Oberarth beobachtet die Entwicklungen intensiv. In Dänemark hat er bereits Berufskollegen getroffen, die Laserroboter grossflächig autonom durch die Karotten laufen lassen. Und ja, auch bei ihm steht ein Hackroboter des Typs Steketee IC Weeder. Mit diesem ist er allerdings bis jetzt noch nicht glücklich geworden. «Wohl eine Montagsmaschine», sagt er. In diesem Jahr will er zwar einen neuen Anlauf mit dem Roboter nehmen. Trotzdem setzt er vorerst einmal auf eine «einfachere» Lösung. Diese heisst Jäteflieger «Weed-E 2022» und stammt von der holländischen Firma FieldWorkers: Menschliches Auge, keine Sensoren und Hände anstatt Laser also. Für den Biohof Fluofeld mit seinen 30 Hektaren Gemüseanbauflächen sei das im Moment die effizienteste Jätmethode, findet Reichmuth. «Der Jäteflieger ist einfach in der Bedienung, kommt ohne viel Schnickschnack aus, ist robust und erfüllt hohe ergonomische Ansprüche.» 

Idealerweise setzt der Betrieb mehrere Jäte-Flieger ein um möglichst flexibel zu sein.
Viele Gemüsebaubetriebe setzen den Jäte-Flieger im Schwarmprinzip an.

Flexibles einsetzbares Arbeitsgerät für zwei Personen

Der Jäteflieger der FieldWorkers auf drei Rädern bewegt sich mit einem Elektromotor, der mit Strom von einem Solarmodul auf dem Dach gespiesen wird. Das Zweier-Jät-Team kann die Liegehöhe sowie Tempo mit einem Knopf individuell einstellen. GPS ist auf dem Gerät nicht installiert. «Auf mit GPS ausgesäten oder gepflanzten Gemüsefeldern ist das aber kein Problem», sagt Michael Reichmuth. Die Breite zwischen den Hinterrädern lässt sich von 1.50 bis auf 3.20 Meter anpassen. Konkurrenzfirmen bieten deutlich grössere Einheiten für mehr Arbeitskräfte an. Doch der holländische Hersteller setzt bewusst auf ein Gerät für nur zwei Personen. «Sie sind flexibler auf dem Betrieb einsetzbar», erklärt Robin Kampert von FieldWorkers. Dank dem leichten Gewicht kann es auch auf feuchten Böden eingesetzt werden. Es sei in der Praxis zudem schwierig, Teams von 6 bis 8 Leuten zusammenzustellen, die gut miteinander harmonierten. Und die Geschwindigkeit lasse sich mit zwei Leuten besser regeln. Kampert ist überzeugt, dass der Jäte-Flieger rentabler ist, als die grösseren vergleichbaren Maschinen. «Deshalb kaufen sich viele unsere Kunden gleich mehrere Geräte, die sie flexibel einsetzen können.» Bei den hohen Personalkosten für das Jäten sei ein Gerät bei 20 Prozent eingesparter Zeit schnell amortisiert. 

Das Jäten auf dem Jäte-Flieger der Fieldworkers kann auf die Personen abgestimmt werden.
Der Jäte-Flieger von FieldWorkers ist für zwei Mitarbeitenden eingerichtet.

Das Personal schätzt die Jäte-Flieger

56 Geräte hat der holländische Hersteller bis jetzt verkauft, sechs davon stehen seit diesem Frühling in Oberarth. Michael Reichmuth hat sich also noch fünf weitere Maschinen angeschafft. Die Einfachheit hat ihn überzeugt, dazu kommt der relativ tiefe Preis von 8500 bis 9000 Euro pro Stück – zuzüglich Kosten für Transport und Verzollung. Bei seinen Leuten kämen die Geräte sehr gut an, sagt er. Und das ist ihm wichtig, weil er weiss, dass er Sorge zum Personal tragen muss. Er schmunzelt: «Besonders beliebt ist die Bluetooth-Funktion zum Abspielen von Musik über eine Lautsprecher-Box.» Natürlich verfolgt er das Geschehen in der Start-Up-Szene aufmerksam weiter, die an moderneren Unkrautbekämpfungsmethoden arbeitet. Denn auch er ist überzeugt, dass es in den nächsten Jahren interessante, neue Lösungsansätze geben wird. Bis es so weit ist, surren aber nun erst einmal die schlichten Jäte-Flieger aus Holland durch die Gemüsefelder in der Innerschweiz.

 www.fieldworkers.nl

Veröffentlicht in Blog

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