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Gemüse aus dem Container

Das in der Schweiz entwickelte greenmodul ermöglicht ganzjährige Ernten auf kleinstem Raum, unabhängig von Wetter und Boden.

Mit Salaten auf 8,4 m2 Fläche über 10‘000 Franken Erlös erzielen? Der Physiker Markus Glesser aus Schaffhausen ist überzeugt, dass dies möglich ist. Allerdings nicht mit dem herkömmlichen Anbau im Boden sondern in einem freistehenden Container, der mit intelligenter Technologie ausgestattet ist. Der Prototyp dieses Moduls steht zurzeit auf einem Parkplatz. Im letzten Jahr wuchsen darin auf fünf Etagen in kontrollierter Atmosphäre Salate in Metallrinnen, ohne Erde nur im Wasser, welches mit einer Mischung aus mineralischem und organischem Dünger angereichert wurde. LED-Lampen in verschiedenen Farbspektren versorgen die Salate mit dem nötigen Licht. Aber nicht nur: Über einen in der Schweiz und in der EU patentierten Spiegelschacht und Innenspiegel in der Mitte des Raumes werden die Pflanzen rundum mit Tageslicht versorgt. «Die LED-Lampen brennen nur in der Nacht und teilweise im Winter», erklärt Glesser. Der Unterschied zu anderen, bereits bestehenden ähnlichen Indoor-Anbausystemen liegt deshalb im bis zu 60 Prozent tieferen Energieverbrauch. Die Zahlen sind minutiös durchgerechnet. Demnach spart sein Modul wegen der Tageslichtnutzung in der 6-Meter-Version im Vergleich bis zu 7000 Franken Stromkosten pro Jahr ein. Damit kann man alle sieben Jahre ein zusätzliches Modul in dieser Grösse dazukaufen. Kosten pro Modul: 46000 Franken.

Schweizer Salate auch im Winter

Doch Glesser geht es nicht primär um Zahlen. Er hat eine Vision. Der Klimawandel bedroht einen Teil der Ernten. Deshalb sollten besonders sensible Kulturen besser in geschützter Atmosphäre und unter kontrollierten Bedingungen kultiviert werden und dies mit hundert Prozent Ertragsgarantie, findet er. Die dadurch freiwerdenden Ackerflächen könnten mit robusten und weniger intensiven Kulturen bewirtschaftet werden. Damit wird auch die Umwelt entlastet. Mit den Modulen entstünden völlig neue Produktionsflächen unabhängig vom bisherigen Agrarland, die ganzjährig und ressourcenschonend Ernten lieferten. Salate im Winter aus Spanien und die damit verbundenen Transporte könnten mit der dezentralen, ganzjährigen Produktion vor Ort vermieden werden.

Serienfertigung steht bevor

In den nächsten Wochen soll die greenmodul.ch gegründet werden. Obwohl bereits Investoren bereitstehen, fehlt es noch an Geld. Doch man sei auf gutem Weg, sagt Glesser. Die Produktionsstätte stünde bereit und man könne schnell mit der serienmässigen Fertigung der von ihm noch einmal optimierten Module in verschiedenen Grössen beginnen. Er ist überzeugt, dass sich die Produktion im greenmodul für die Bauern lohnt, auch weil sie darin im optimalen Fall beispielsweise bis zu 17 Salat-Ernten pro Jahr einfahren könnten. Interessierte können sich bei ihm melden.

www.greenmodul.ch

Veröffentlicht in Blog

Ein Kommentar

  1. Ein tolles Greenmodul! Die Idee zum möglichen Einsatz der Container hat mir ganz gut gefallen. Das kann auch in unserer Gegend behilflich werden. Danke für die Kreativität!

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