
Der Gemüseanbau wird definitiv digital. Neue Technologien werden entwickelt oder Bewährtes wird nachgerüstet. An der ÖGA wurden Zukunftslösungen für eine effizientere Gemüseproduktion vorgestellt.
Unkraut lässt sich auf vielfältige Arten bekämpfen. In den letzten Jahrzehnten waren Herbizide die effizienteste Lösung, doch deren Einsatz ist bekanntlich aus politischen Gründen umstritten und wird immer mehr eingeschränkt. An der 30. Ausgabe der ÖGA in Koppigen präsentierten einige Firmen alternative Unkrautbekämpfungsmethoden. Die Zasso Group aus Aachen (D) hängt am Traktor einen zapfwellenbetriebenen Stromgenerator an, der Strom fliesst über einen Applikator durch Blatt und Stiel und den Boden, die Pflanze wird zerstört. In Versuchen war die Methode wirksamer als Glyphosat. Das Interesse am Gerät sei gross, sagte Thomas Gennen von Zasso. Doch bisher bestehen erst Prototypen. Die Marktreife erwartet er im Jahr 2020.

Hackgeräte erleben zurzeit eine Renaissance. Dabei wird zuweilen bewährte Technik weiterentwickelt, wie beispielsweise mit der patentierten elektronischen Zinkendruckverstellung beim Präzisions-Zinkenstriegel von Treffler. Der Zinkendruck passt sich während der Fahrt über die Striegel-Elektronik dem Wiederstand des Bodens an. Die Elektronik lässt sich dabei über die Bordelektronik des Traktors steuern, Reihenabstände spielen keine Rolle. Das an der öga erstmals in der Schweiz vorgestellte Gerät steht in anderen Ländern bereits im Einsatz. Aebi Suisse stellte in Koppigen seine beiden
Hackroboter Oz und Dino der französischen Firma Naïo vor. Ab dem nächsten Frühling soll der grössere Dino nicht nur in den Reihen sondern auch zwischen den Kulturen hacken können, sagte Geschäftsführer Gerhard Aebi. Das Landtechnik-Unternehmen Möri aus Aarberg präsentierte den um eine eigenentwickelte Spritzfunktion erweiterten Hackroboter von Steketee (siehe Seite 16), dessen Leistungsfähigkeit zurzeit im Rahmen eines Forschungsprojektes untersucht wird.

den Zustand der Tomaten.
In Zukunft geht es auch um mehr Effizienz in der Produktion. Die Firma StudLand- und Umwelttechnik stellte mit dem AO GreenSeeker einen Chlorophyll-Sensor vor, der anhand der Blattmasse die Vitalität und den Stickstoffbedarf der Pflanze ermittelt. Die nötige Düngermenge wird über IsoBus an den Streuer weitergegeben, der die Menge entsprechend laufend anpasst. Die Erträge können so optimiert werden.

Swissplant GmbH und Jampen Landmaschinen AG stellten die Pflanzmaschine Plant Tape vor, die von der Öga-Jury mit dem Neuheiten-Award ausgezeichnet wurde. Das Gerät wird in der nächsten Nummer des Gemüsebaus vorgestellt. Um Ertragsplanung und -optimierung geht es auch beim Plantalyzer des holländischen Start-Ups HortiKey, der im Rahmen der Sonderschau «Gemüsebau per Mausklick» präsentiert wurde. Das Gerät fährt durch die Tomatenreihen und erfasst per Sensor den Zustand der Tomaten und sammelt die Daten. Diese können zur Optimierung der Ernte und Vermarktung verwendet werden. n
Kommentare