Der Anbau von salzliebenden Pflanzen drängt sich in Gebieten mit Meeresanstoss auf. Ein holländischer Landwirt baut die bei uns noch wenig bekannte Salicarnia an. Der Anbau im Gewächshaus wäre theoretisch auch bei uns möglich.
Ein grosser Teil der landwirtschaftlichen Flächen der Brüder Maarten und Hubrecht Janse in Wolphaartsdijk werden erst seit 50 Jahren kultiviert. Der Ort liegt an einem salzigen Binnengewässer, das im Einfluss der nicht weit entfernten offenen Nordsee liegt. Ihr Grossvater hatte dem von den Gezeiten geprägten Gewässer mit Hilfe von Deichen Land abgerungen und fruchtbar gemacht. Heute wachsen dort Kartoffeln, Zuckerrüben und Weizen. Doch ein Teil der Böden ist zu salzig, weshalb sich Hubrecht Janse dort auf den Anbau von salzliebendem «Meeresgemüse» spezialisiert hat. Das Hauptprodukt ist der bei Gourmets beliebte Queller – auch Meeresspargel oder Salicorna genannt – aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse. Die Pflanze kommt natürlich in Küstenregionen vor, wo sie von der Flut regelmässig überspült und dann von der Ebbe wieder freigegeben werden. Der knackige Meeresspargel nimmt dabei viel Meersalz auf, was ihm den typischen Geschmack gibt.
In Konkurrenz zur «Wildernte»
Hubrecht Janse baut Queller bei sich auf rund einer Hektare an. Mit dem Sprinkler bewässert er ihn regelmässig mit Salzwasser, im Frühling nach der Aussaat nutzt er Süsswasser bis die angesäten Pflanzen keimen. Sie wachsen in 1,2 Meter breiten Beeten und werden ab Ende Juni mit einem ursprünglichen Tee-Erntegerät täglich in einer Höhe von rund zehn Zentimeter abgeschnitten. Die Ernte liefert Janse an den Handel, einen Teil vermarktet er direkt. Im eigenen Hofladen verlangt er 12,5 Euro für das Kilo. In den Supermärkten stehen sie in Konkurrenz mit billiger Ware aus der «Wildernte» aus Frankreich, weshalb die Abnahmepreise deutlich tiefer seien, sagt er. Eine Fruchtfolge befolgt er nicht, weil es zu aufwändig wäre, jedes Mal die ganze Bewässerung und die übrige Infrastruktur zu zügeln.
In guten Jahren erntet er 15 Tonnen Queller pro Hektare. Eine Herausforderung seien Pilze wie Mehltau oder Pythium. Da Salicarnia nur auf sechs holländischen Betrieben angebaut wird, gibt es keine zugelassenen Pflanzenschutzmittel, weil das notwendige Zulassungsverfahren zu teuer wäre. «Es ist deshalb schon vorgekommen, dass ich einen Teil der Ernte fortwerfen musste», sagt er.
Anbau auch in Gewächshäusern
Die belgische Firma Serra Maris hat sich auf die Zucht von Salicarnia und anderen Kulturen für salzhaltige Böden spezialisiert. Geschäftsführer Joost Bogemans beliefert auch einen grossen Gewächshausbetrieb in Frankreich mit Pflanzen. Ein ähnlicher Anbau wäre auch in der Schweiz möglich, glaubt Bogemans. Doch hier sind die Meerspargeln noch wenig bekannt. Händler wie Mundo AG in Rothenburg führen ihn zwar im Sortiment. Doch Salicarnia sei ein extremes Nischenprodukt, sagt das Unternehmen auf Anfrage.
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Ich habe 4 Pflanzen meeresspargel gekauft.
Würde gerne genaueres über ernte
Und Behandlung des Gemüse erfahren