Ein loderndes Kaminfeuer, der Grossvater auf dem Schaukelstuhl, vor ihm die Enkel, die aufmerksam seinen Lebensweisheiten folgen. Ein schönes Bild. Ganz anders das von den Weisheitszähnen. Sie bereiten Schmerzen, vereitern, liegen oft ganz schief in der Zahnlandschaft und stehen eigentlich nur im Weg. Schlimme Operationen beim Zahnarzt oder Chirurgen folgen. Was soll das mit Weisheit zu tun haben?
Gewiss nichts mit der Tatsache, den schmerzhaften Eingriff auf dem Zahnarztstuhl heil überstanden und dadurch entscheidend an Lebensweisheit gewonnen zu haben. Die Erklärung ist einfacher: Die vier Weisheitszähne brechen normalerweise erst deutlich später durch als die übrigen Zähne. In der Regel im Alter zwischen 17 und 24 Jahren. Immer noch ein sehr jugendliches Alter eigentlich und trotzdem offenbar schon so reich an Lebenserfahrung, dass sich die Bezeichnung Weisheitszahn durchgesetzt hat.
Weisheitszähne sind übrigens ein Relikt aus der Zeit der Urmenschen. Damals bestand der Speiseplan vor allem aus Rohkost, die zuerst zermalmt werden musste. Mit den veränderten Essgewohnheiten verloren die Weisheitszähne ihre ursprüngliche Funktion und verkümmerten im Lauf der Jahrtausende zunehmend. Sie haben heute keine Funktion mehr. Die Kiefer sind zudem kleiner als damals, der Platz knapp. Deshalb entfernen die Zahnärzte in der Regel die Weisheitszähne.
Weshalb heissen Weisheitszähne so? (SBB-Kundenmagazin via)
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