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ARA-Wasser liefert die Wärme

Die klimafreundliche Energiequelle für die Gewächshäuser der Gebrüder Meier in Buchs-Dällikon liegt gleich nebenan: Seit letztem November fliesst geklärtes Wasser aus der ARA zur Wärmepumpe, welche daraus effizient die nötige Temperatur produziert.

Die Hydrosalate profitieren von der Wärme aus der Wärmepumpe.

Im Kopf hatten Fritz und Markus Meier die Wärmepumpe für die Beheizung der 5.5 Hektaren Gewächshausfläche in Buchs-Dällikon schon seit längerem. Schliesslich lag die ARA Furthof in unmittelbarer Nachbarschaft. Und diese leitet das geklärte Wasser schon von jeher mit einer Temperatur von selbst im Winter 14 Grad in den Furtbach. Ein ungenutztes Energiepotenzial, das in der heutigen Zeit bei jedem Gewächshausbetreiber die Augen zum Leuchten bringt. Bei der Erweiterung der ARA vor ein paar Jahren wurden deshalb bereits alle nötigen Anschlüsse bereitgestellt. Schon vor dem aufkommenden Druck der Abnehmer, Gewächshäuser künftig ohne fossile Brennstoffe zu heizen, machten sich die beiden Brüder zusammen mit der Firma Johnson Controls Systems & Service an die Planung und Umsetzung. «Unser Ziel war schon immer, in unseren Gewächshäusern Gemüse nur noch fossilfrei zu produzieren», erklärt Markus Meier die Unternehmensphilosophie. Mittlerweile erfüllen 12 Hektaren dieses Kriterium. Nach einigen Lieferverzögerungen nahm die Wärmepumpe mit einer Leistung von 1600 Kilowatt (kW) im letzten November ihren Betrieb auf. 

250  000 Liter weniger Heizöl

Nun wird das «warme» Abwasser durch eine 400 Meter lange und 25 Zentimeter dicke Leitung von der ARA zur Wasser-Wasser-Wärmepumpe vom Hersteller Sabroe zum Gemüsebaubetrieb gepumpt. Als Kältemittel dient Ammoniak, welches als umweltfreundlich gilt und zudem relativ günstig ist. Etwas weniger dick aber immer noch mit einem beachtlichen Durchmesser sind die Stromkabel, welche die Pumpe antreiben. Sie können je 650 kW Strom transportieren. Weil sich zufälligerweise unter dem Betrieb ein regionaler Stromknotenpunkt befindet, waren keine weiteren teuren Zuleitungen nötig, einzig eine Trafostation musste zusätzlich gebaut werden. Die Wärmepumpe entzieht dem geklärten ARA-Wasser 5 Grad Temperatur, welches nachher wieder zurück in den Furtbach fliesst. Für die Heiztemperatur von rund 14  Grad im Gewächshaus sind Vorlauftemperaturen von 65 Grad nötig, welche von der Wärmepumpe zur Verfügung gestellt werden. Als Kennzahl für die Effizienz einer Wärmepumpe dient der COP-Wert (Coefficient of Performance), welcher in diesem Fall mit 3.5 angegeben wird. Mit einer Einheit Strom werden also 3,5 Einheiten Wärme produziert. Die bisherige Ölheizung dient nur noch als Backup für Notfälle. «Wir wollen künftig auch die Spitzenlasten mit der Wärmepumpe abdecken», sagt Fritz Meier. Mit der neuen Lösung spart der Betrieb rund 250 000 Liter Heizöl pro Jahr ein, die Ingenieure berechneten so eine jährliche Einsparung von 400 Tonnen CO2

Im Technikraum produziert die Wärmepumpe die Wärme für die Gewächshäuser unter anderem mit den Hydrosalaten.

Förderung von 400  000 Franken

Für die klimafreundliche Heizung investierten die Gebrüder Meier rund 1,7 Millionen Franken. «Eigentlich finden wir, dass staatliche Förderungen nicht ausschlaggebend dafür sein sollten, ob man eine Investition tätigt», sagt Fritz Meier. Trotzdem profitiert das Projekt nun von insgesamt rund 400 000 Franken Förderbeiträgen der Stiftung Klimaschutz und CO2-Kompensation KliK. Pro Tonne eingespartem CO2 bezahlt diese 115 Franken aus, während zehn Jahren. Mit dieser Förderung und der Verzinsung rechnen die Meiers mit einem Wärmegestehungspreis von 15 bis 16 Rappen pro Kilowattstunde. Genauer lässt sich das aber erst nach dem ersten Betriebsjahr beziffern. Bis dann wollen die Beiden übrigens auch genauer berechnen können, wie viel Energie für die Produktion eines Hydrosalats nötig ist. 

Veröffentlicht in Blog

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