90 Jahre Verband Schweizer Gemüseproduzenten – ein Rückblick

Vor 90 Jahren gründeten ein paar initiative Schweizer Gemüsegärtner ihren eigenen Verband, um gegen Aussen mehr Gewicht zu haben. Diese Aufgabe erfüllt der VSGP bis heute erfolgreich. Allerdings standen einige Hürden im Weg, wie der Blick ins Archiv zeigt. 

Im Kern kämpfte der Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) in den vergangen 90 Jahren eigentlich stets mit den ähnlichen Problemen: Mit Preisdruck der Abnehmer, Importkonkurrenz, Überproduktion aber auch mit der mangelnden Solidarität in der Branche. Mit den Jahren gewann die politische Interessenvertretung an Bedeutung, um die Rahmenbedingungen für die Produktion zu verbessern.… mehr

Personalmangel boostert Robotik

Wirklich in der Praxis angekommen sind autonome Agrarroboter immer noch nicht. Für Schweizer Verhältnisse sind die Geräte in der Regel noch zu teuer. Doch der zunehmende Arbeitskräftemangel könnte auch hier zu einem Umdenken führen.

Prototyp des Grünspargelernteroboters von Moody Machines

John Chinn von den Cobrey Farm in Herefordshire produziert rund 40 Prozent der britischen Spargeln und benötigt dafür über 1300 saisonale Erntehelfer. Mit Covid  19 und vor allem den Folgen des Brexits ist die Rekrutierung von ausländischen Arbeitskräften für die Gemüseernte für ihn aber zur Herkulesaufgabe geworden.… mehr

Mulch spritzen anstatt verlegen

Mulchfolienfetzen auf Äckern sind in vielen Regionen auf der Welt ein Problem. In der Schweiz sorgen nicht richtig eingearbeitete Resten von biologisch abbaubaren Folien für Diskussionen. Eine flüssig aufgetragene Mulchschicht könnte hier helfen.

Mulchfolien gehören mittlerweile zum fixen Inventar auf den Gemüsebaubetrieben. Im Zuge der gesellschaftlich und politisch angestrebten «Entherbizierung» der Landwirtschaft, spielen sie eine Schlüsselrolle. Doch neben den bekannten Vorteilen, wie der unkrautunterdrückenden Wirkung oder der Erhöhung der Bodentemperatur, haben die Folien auch Nachteile. So sind sie teuer, das Verlegen und Einrollen ist arbeitsaufwändig und selbst bei biologisch abbaubaren Mulchfolien bleiben auf dem Feld Plastikfetzen übrig, die in der Bevölkerung zu Diskussionen führen. … mehr

Woher künftig den Stickstoff nehmen?

Die aktuelle Weltlage dämpft die Hoffnungen auf tiefere Düngerpreise. Alternativen stehen zwar zur Verfügung, sind in der Praxis aber nicht so beliebt oder ebenfalls zu teuer. Auch bei den organischen Bio-Düngern ist das Angebot knapp.

Die Corona-Pandemie sowie der Krieg in der Ukraine bringen die Weltwirtschaft ins Trudeln. Das manifestiert sich auch in der Preisexplosion und Verknappung von Stickstoff-Mineraldünger. Nur weil der Bund die Pflichtlager freigab, konnte die Landwirtschaft in diesem Frühling überhaupt mit ausreichend Stickstoff versorgt werden.… mehr

Blattsaftanalysen in Gemüsekulturen: «Blutbild» der Pflanze gibt Hinweise

Eine Blattsaftanalyse liefert wertvolle Hinweise darüber, welche Nährstoffe tatsächlich in der Kultur ankommen. Im Ausland ist die Methode schon fast Standard, in der Schweiz wird sie aber erst zurückhaltend genutzt.

Mobilisierung der Mineralien in der Pflanze: Defizite von N, Kalium, Magnesium und Phosphor treten zuerst in älteren Blättern auf.

Die bedarfsgerechte Düngung wird immer wichtiger. Zum einen macht die Politik mit der geplanten Absenkung des Düngereinsatzes Druck, zum anderen ist man bei den aktuellen Düngerpreisen froh um jedes eingesparte Kilogramm.… mehr

Direktsaft anstatt Konzentrat

Christof Schenk von der Holderhof Produkte AG baut eine moderne Mosterei in Sulgen TG. Er setzt dabei auf Direktsaft anstatt wie in der Branche üblich auf Konzentrat. Beim Rückbehaltsystem der Branche macht er nicht mit, was für Aufregung sorgt.

Es gehört zur Betriebsphilosophie von Christof Schenk, möglichst viel Schweizer Rohstoffe in den Getränken zu verwenden.

Dank den wetterbedingt sehr tiefen letztjährigen Erträgen beim Obst konnten die Mostereien im letzten Jahr ihre grossen Lagerbestände aus den Vorjahren abbauen.… mehr

Mehr eigenes Gemüse in der Abo-Tasche

Hans-Ueli Müller staunte nicht schlecht, als er im Juni noch weitgehend unversehrten Zuckerhut in der Lagerbox von Janny MT vorfand. Nun hat der Gemüsegärtner seine eigene Firma gegründet, um das System in der Gemüsebranche einzuführen.

Hans-Ueli Müller mit Zuckerhut, der in den Lagerboxen von Janny MT deutlich länger haltbar bleibt.

Das gab es noch nie auf dem Biogemüsebaubetrieb von Niklaus Müller in Bibern SO: Erstmals konnte er eine Januar-Lieferung des Gmües-Abos in diesem Jahr mit eigenem Brokkoli befüllen.… mehr

Verknappungskrise erfasst die Branche

Die Preise für Dünger, Energie oder Verpackungsmaterial sind deutlich gestiegen. Zudem fehlen Ersatzteile für Maschinen oder es mangelt an normalerweise problemlos verfügbaren Hilfsstoffen wie dem Diesel-Additiv AdBlue. 

Was macht ein Gewächshausproduzent mit Gasheizung, wenn der Brennstoff plötzlich drei Mal teurer ist als noch im Vorjahr? Glücklich ist in diesem Frühling, wer einen fixen Gas-Liefervertrag besitzt oder bereits mit erneuerbaren Energien unterwegs ist. Wer hingegen normal über das Verteilnetz Gas bezieht, kann eigentlich nur auf milde Temperaturen hoffen, oder dass er die Mehrkosten auf den Abnahmepreis abwälzen kann.… mehr

Sensoren sollen übernehmen

Künftig sorgen die Computer für noch perfektere Wachstumsbedingungen im Gewächshaus. Experten stellten präventive Bekämpfungsmethoden gegen das Jordanvirus vor. Und: Die anaerobe Bodenentseuchung macht müde Böden wieder munter.

Kontrollraum in einem zukünftigen Gewächshaus mit einer datengetriebenen Produktion. 

Die 4. Nationale Gewächshaustagung vom 23. November fand online statt. Irgendwie passte das gar nicht so schlecht, schliesslich sollen reichlich mit Bildschirmen ausgestattete spezielle Kontrollräume künftig zur Grundausstattung in einem vollständig automatisierten Gewächshaus gehören. Das denkt zumindest Bart’t Hoen von der holländischen Firma Hoogendoorn.… mehr

Tomaten gegen Viren impfen

Seit ein paar Jahren können Tomatenproduzenten ihre Kulturen gegen einen PepMV-Befall impfen, was in der Praxis offenbar gut funktioniert. Forschungen an einer Impfung gegen das Jordanvirus laufen. Bis es soweit ist, dürften aber noch Jahre vergehen.

Mit dem Jordanvirus befallene Tomaten: verschiedene Bekämpfungsmöglichkeiten werden erforscht.

Hat sich das Pepinomosaik-Virus (PepMV) erst einmal in den Tomatenkulturen eingenistet, sind Verluste von mehr als 25 Prozent möglich. Aus dem Gewächshaus bringt man die Krankheit dann fast nicht mehr heraus.… mehr