Gemüse geht in die Billig-Linien

Die Leute müssen den Gürtel enger schnallen. Die Nachfrage nach Gemüse in den Billig-Linien steigt deshalb an. Die Schweizer Gemüsebetriebe sind bisher relativ gut durchs Jahr gekommen, aber der Ausblick für die nächsten Monate ist stark getrübt.

Die Kundschaft greift mehr zu Aktionen, weil die Haushaltsbudgets sinken.

Die sieben mageren Jahre scheinen definitiv angebrochen zu sein. Nach der vermeintlich überstandenen Pandemie bleibt die Welt wegen dem Russland-Feldzug in der Ukraine weiterhin im Krisenmodus. Rohstoffknappheit, Lieferschwierigkeiten und drastisch gestiegene Energiepreise sorgen weiterhin für starke Turbulenzen.… mehr

10er- anstatt 50er-Nötli in der Kasse

Direktvermarktungsbetriebe spüren die schwindende Kaufkraft in der Bevölkerung.
Die Kundschaft weicht auf günstigere Gemüse aus. Die Umsatzeinbussen betragen in den letzten Monaten je nach Region bis zu 30 Prozent.

Direktvermarkter Linus Ammann verkauft weniger Gemüse.

Wie immer am Sonntag früh bereitet Gemüsegärtner Linus Ammann den Hofladen in Rothenburg LU vor. Dieser liegt an einer viel befahrenen Strasse in einer ehemaligen Käserei. Der Sonntag zählt zu den umsatzstärksten Tagen. «Am Nachmittag stehen sich die Leute hier manchmal schon fast gegenseitig auf die Füsse», sagt Ammann.… mehr

Ernteroboter gegen Arbeitskräftemangel

Das StartUp Muddy Machines entwickelte in nur zwei Jahren einen funktionierenden Ernteroboter für Grünspargel. Auf einem grossen britischen Spargelanbaubetrieb soll er im nächsten Jahr zur Serienreife gebracht werden.

Wie kommt man auf die Idee, einen Ernteroboter für Grünspargel zu bauen?

Florian Richter: Die Familie meiner Frau bewirtschaftet seit zehn Jahren einen Bauernbetrieb in Portugal, wo ich gesehen habe, was Langfristigkeit und Nachhaltigkeit wirklich bedeutet. Ich selbst war bisher im eher kurzlebigen Startup-Umfeld tätig. Nachdem ein solches Business wieder einmal endete, fragte ich mich, ob ich nicht etwas mit einer längeren Perspektive machen sollte.… mehr

Maschinell Salate ernten

Auf einem Gemüsebaubetrieb im Kanton Zürich fährt ein selbstfahrendes Erntegerät auf Raupen durch die Salatreihen. Es erlaubt nicht nur mehr Komfort für die Mitarbeitenden, sondern spart auch noch reichlich Zeit ein.

Bei praller Sonne oder im vollen Regen Salate ernten ist nicht angenehm, ausser man hat ein Dach über dem Kopf. Umso besser zudem, wenn man sich nicht ständig bücken muss, um den Salat von Hand zu schneiden. Doch das sind eigentlich nur nette Nebeneffekte der Salaterntemaschine des Typs Endivia aus dem italienischen Hause Hortech.… mehr

Zeiteinsparung dank Ernteband «light»

Wem das fix auf dem Erntewagen installierte Ernteband zu teuer ist, kann auf eine einfachere Lösung zurückgreifen. Philipp Brunner aus Golaten arbeitet mit einem flexiblen Ernteband am Dreipunkt, das ihm eine deutliche Effizienzsteigerung brachte.

Erntewagen mit bereits fix installierten Erntebändern sind mittlerweile auf vielen Gemüsebaubetrieben Standard. An manchen Orten dürften sie allerdings nicht optimal ausgelastet sein. Das wäre auch bei Gemüsegärtner Philipp Brunner aus Golaten BE der Fall gewesen, weshalb er sich für ein separates am Dreipunkt angebautes Ernteband von einer Länge von 7.5 Metern entschied.… mehr

90 Jahre Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP): Engagement ist wichtig!

Wie soll sich der Verband entwickeln und wohin könnte die Gemüsebranche
steuern? Der Gemüsebau befragte dazu zwei Gemüsegärtner aus verschiedenen
Generationen.

Walter (Jahrgang 1959) und Pascale­ Leuzinger bewirtschaften den Ankenhof in Oberengstringen ZH in vierter Generation. Der kleine Gemüsebaubetrieb mit zwei Angestellten besteht aus 1 ha Freiland- und 0,5 ha Gewächshausfläche. Das Gemüse wird im Hofladen und auf dem Wochenmarkt in Urdorf verkauft. Walter Leuzinger war 36 Jahre im Vorstand der Gemüseproduzenten-Vereinigung des Kantons Zürich, davon bis Ende April 12 Jahre als Präsident.
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Genom-Editierung als Chance

ETH-Agronom Bruno Studer sieht in neuen Pflanzenzüchtungsmethoden mehr Chancen als Risiken. Der Professor für Molekulare Pflanzenzüchtung fordert, dass nicht die Technologie, sondern die Anwendung einer Risikoprüfung unterzogen werden müsse.

Die Herausforderungen für die Gemüseproduktion sind gewaltig: Immer mehr Pflanzenschutzmittel verlieren ihre Zulassungen, der Klimawandel sorgt für extreme Wetterverhältnisse verbunden mit neuen Krankheiten und dazu müssen mehr Leute mit weniger Anbauflächen ernährt werden. Grosse Hoffnungen hat die Branche deshalb in die Pflanzenzüchtung. Und in diesem Bereich ist in der Forschung in den letzten Jahren viel passiert.… mehr

Rüebli soll Gurke schützen

Lidl Schweiz will die Haltbarkeit von Gemüse künftig mit einer Cellulose-Schutzschicht anstatt mit einer Plastikhülle erhalten. In den nächsten zwei Jahren werden nun Praxis-Tests dazu auf einem Gemüsebaubetrieb durchgeführt.

Unterschied nach sechs Tagen: Die Gurke rechts wurde mit dem Coating überzogen.

Über Sinn oder Unsinn von Verpackungen streitet sich die Gemüsebranche seit Jahren. Klar ist: Die Gesellschaft erwartet eine Reduktion von Verpackungsmaterial an der Verkaufsfront und meint dabei insbesondere Plastik. Deshalb erlebte der Offenverkauf in den letzten Monaten ein Revival, genauso wie Kartonschalen oder Netze aus Cellulose.… mehr

Digitale Fallen zur Überwachung von Insekten

Die Überwachung von Schädlingen wird im Pflanzenschutz immer wichtiger. Präzisionstechnologie soll dabei helfen. Doch in der Praxis muss diese zuerst funktionieren.

Michael Aeschlimann (links) lässt sich die CapTrap von Daniel Bachmann erklären.
Die CapTrap überzeugte am meisten.

Das Grundprinzip ist bei der CapTrap gleich wie bei einer üblichen Delta-Falle: Pheromone ziehen Schädlinge gezielt an, diese bleiben dann auf einer Leimfläche kleben. Die Anzahl der gefangenen Falter gibt dem Gemüsegärtner oder der -gärtnerin Hinweise über den aktuellen Befall.… mehr

Das eigene Label lanciert

Genfer Gemüsegärtner treten mit einem neuen Label am Markt auf, das für die
Produktion ohne synthetische Pflanzenschutzmittel steht. Die Salate aus der Aeroponic-Anlage von Jeremy Blondin passen ideal ins Konzept.

Gemüsegärtner Jeremy Blondin produziert seine Salate in einer Aeroponic-Anlage, wo er ohne synthetische Pflanzenschutzmittel auskommt.

Für was in der Erde herumwühlen und sich Insekten, Krankheiten und anderen Unwägbarkeiten aussetzen, wenn es auch einfacher geht? Der Genfer Gemüsegärtner Jeremy Blondin glaubt, dass sich der Gemüseanbau immer mehr in geschützte, kontrollierbare Umgebungen verschieben wird.… mehr