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Übereinander anstatt nebeneinander

Auf der «Pflanzentheke» aus Deutschland wächst frisches Gemüse übereinander auf Rinnen und kommt ohne viel Platz aus. Das System ist modular aufgebaut und funktioniert ohne künstliches Licht, entweder indoor oder gleich vor dem Hofladen.

Die «Pflanzentheke» eignet sich vor allem für den Anbau von Frischgemüse und Kräutern. 

Schon einmal mit vertikalem Anbau geliebäugelt? Mit dem deutschen System «Pflanzentheke» bietet sich eine mögliche Einstiegs-Lösung an. Das Rinnen-System ist modular aufgebaut und lässt sich beliebig gross skalieren. Und: Es ist vor allem auch für kleinere Gemüsebaubetriebe mit Direktvermarktung gedacht. Eine Computersteuerung übernimmt die Düngung und Bewässerung des Gemüses, das im üblichen Presstopf in den Rinnen steht. Dabei wachsen verschiedene Gemüsesorten in den Reihen übereinander. In den Messehallen in Karlsruhe im November waren die frischen PakChoi, Salate und Petersilie im Rahmen der «expoSE & expoDirekt» der Hingucker schlechthin. Das smarte vertikale Farmsystem Made in Germany gewann an der Messe einen Innovationspreis.

Ohne künstliches Licht

Die Vorteile des vertikalen Anbaus gelten auch bei der «Pflanzentheke»: Mehr Pflanzen pro Quadratmeter sowie effiziente Wasser- und Düngerverwendung. Doch im Unterschied zu den hippen XL-Hightech-Farmen ist das System für den Betrieb mit natürlichem Sonnenlicht gedacht, in einer offenen Umgebung. Eine Gewächshaussteuerung ist nicht zwingend nötig. «Damit bleiben die Betriebskosten tief», erklärt die Mitgründerin Julia Dubowy. Obwohl die «Pflanzentheke» auch publikumswirksam vor dem Hofladen aufgestellt werden könnte, empfiehlt sie die Anwendung in geschützter Umgebung in einem Gewächshaus. Krankheiten wie falscher Mehltau oder Läuse kämen so seltener vor. Bodenbürtige Krankheiten oder Schnecken seien aber definitiv kein Thema. Obwohl die Gemüseproduktion mit dem System auf versiegeltem Untergrund möglich ist – auf Wunsch sogar auf Rädern –, ist es höhenverstellbar und deshalb auch in einem Folientunnel auf dem Acker einsetzbar. Die meisten der bisher 45 mehrheitlich Gemüsebaubetriebe produzieren damit Salate, Kräuter, PakChoi oder Kohlsorten. Es funktioniere aber mit ganz vielen verschiedenen Kulturen wie Kohlrabi, Gurken, Kürbisse, Microgreeens oder auch Erdbeeren. Ein Kunde baue sogar Wassermelonen an, sagt Julia Dubowy.

Klein starten empfohlen

Der Grundpreis für ein 3 Meter langes Modul mit je sieben Rinnen auf zwei Seiten mit einer einfachen Steuerung, wie es an der Messe vorgestellt wurde, liegt bei 4500 Euro. «Idealerweise erfolgt der Einstieg in den vertikalen Anbau mit zwei Modulen, um Erfahrungen zu sammeln», empfiehlt Julia Dubowsky. Die meisten Interessenten müssten sich erst einmal mit dem Thema Hydroponic warm machen. Die Anzahl Module richtet sich danach, wie viel frisches Gemüse pro Tag geerntet werden soll. Die noch junge Firma bietet dazu bedarfsgerechte Farmpakete an: von 15 geernteten Pflanzen pro Tag (Basic) über 75 (Professional) bis zu 430 (Advanced). Die meisten Betriebe würden zwischen zwei und sechs Modulen bestellen, sagt sie. Aber es gebe auch grössere Bestellungen: «Zurzeit produzieren wir an unserem Standort in Lorsch gerade 20 Module für eine Lieferung».


www.pflanzentheke.de

Messeduo expoSE & expoDirekt
440 Aussteller aus 13 Nationen stellten auf der expoSE – Europas Leitmesse für die Spargel- und Beerenproduktion – und auf der 13. expoDirekt – Deutschlands grösster Fachmesse für die landwirtschaftliche Direktvermarktung – ihre Neuheiten und bewährten Produkte sowie Dienstleistungen vor. Im November 2024 kamen über 5 200 Fachbesucher und Fachbesucherinnen aus 33 Ländern in die Messe Karlsruhe.
 www.expo-se.de

Veröffentlicht in Blog

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