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Die Spezialisierung auf Radischen war eine gute Entscheidung

Jedes vierte Schweizer Radieschen kommt vom Betrieb von Frédéric Barth und Daniel Brandt. Der Schlüssel zum erfolgreichen Anbau bildet die jährlich in den Gewächshäusern durchgeführte Bodendämpfung.

Radieschen standen schon beim Vater von Frédéric Barth und Daniel Brandt hoch im Kurs. Doch mit dem Kauf der ersten Radieschen-Erntemaschine in der Schweiz überhaupt schlugen die Söhne vor über zehn Jahren einen neuen Kurs ein: Seither wachsen auf dem Betrieb in Ried bei Kerzers unter 2,5 Hektaren Glas nur noch Radieschen. Und das während 52 Wochen im Jahr. Der tägliche  Kundenkontakt und eine gute Anbauplanung sind wichtig, um  den Markt permanent mit Ware versorgen zu können. «Die Spitzen liegen an Weihnachten und im Frühling», sagt Dani Brandt. Je nach Jahreszeit wachsen Radieschen licht- und temperaturbedingt schneller oder langsamer. Im Sommer reichen drei Wochen bis sich die roten Knollen bilden, im Winter dauert das Wachstum aber drei Monate. Entsprechend der Jahreszeit verwenden sie deshalb fünf bis sechs verschiedene Sorten. Sie zählen dabei seit Jahren auf Saatgut der Firma Nunhems. «Für die mechanische Ernte sind diese Sorten am besten geeignet», sagt Brandt. Sieben bis acht Sätze mit Kulturen säen die beiden Halbbrüder jährlich aus. Rund 500 Tonnen Radieschen ernten sie daraus, was rund einem Viertel der Schweizer Produktion entspricht. Verkauft werden die Radieschen zum etwas grösseren Teil als  Bundware. Der Rest gehe als Kiloware in den Küfe- und Gastrobereich sowie zu den Grossverteilern. Wobei die Nachfrage nach Kiloware langsam zunehme. Neben den Gewächshäusern und einer Hektar Folientunnel bewirtschaften sie noch neun Hektaren Freiland. Neben Radieschen werden gelber und grüner Lauch, Knollensellerie, Nüsslisalat, Endiviensalat und Bundzwiebeln angebaut. Dank diesen zusätzlichen Kulturen können die 22 Arbeitskräfte im Herbst optimal ausgelastet werden. Neben einem Produktionsleiter arbeiten der Vater und die Frau von Daniel Brandt auf dem Betrieb mit.

Bodendämpfung dauert 2,5 Monate

Für Radieschen in Monokulturen gelten besondere Anforderungen an die Bewirtschaftung. Zentral ist die einmal pro Jahr im Spätsommer und Frühherbst durchgeführte Bodendämpfung mit Temperaturen zwischen 65 und 70 Grad. Bis alle Flächen in einer Tiefe von 20 bis 25 cm behandelt sind, vergehen rund 2,5 Monate. Zwei Liter Heizöl pro Quadratmeter seien dafür nötig. Doch der Aufwand lohne sich, so Brandt. Das habe ein Versuch gezeigt, den er einmal auf ungedämpften Flächen durchführte: «Wir hatten dort nur Probleme!» Bei den bodenbürtigen Krankheiten seien bei Radieschen Fusarium und Rhizoctonia ein Thema. Gegen erstere seien die Sorten resistent, Probleme gebe es aber mit Rhizoctonia. Der Bodenhygiene schenken die beiden Gemüseproduzenten deshalb besondere Aufmerksamkeit. «Nach der Ernte ist der Boden wie geschleckt», so Brandt.
Bei den Blattkrankheiten bereitet vor allem der falsche Mehltau auf dem Blatt und der Knolle Probleme. Glücklicherweise gebe es dagegen nun zwei bis drei neu bewilligte Pflanzenschutzmittel. Gedüngt wird mineralisch-organisch. Für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit verwenden die Brüder Biorga-N und Condit. Dazu kommen alternative Hilfsmittel, wie beispielsweise mit RhizoPlus 42 ausgebrachte Bodenbakterien. «Das wirkt ziemlich gut.» Zur zusätzlichen Verbesserung der Bodenstruktur kommen zudem alle vier Jahre 50 Liter Weisstorf pro Quadratmeter dazu. Geheizt wird frostfrei bis auf Temperaturen von maximal sechs Grad. «Mehr bringt nichts, weil im Winter das Licht fehlt», sagt Brandt. Das Warmluftsystem verbraucht jährlich rund neun Liter Heizöl pro Quadratmeter.

Händler im Seeland als Abnehmer

Abnehmer der roten Knollen sind die Händler in der Gegend, die die Radieschen in die ganze Schweiz weiterverkaufen. «Wir beliefern bewusst alle Händler im Seeland», sagt Brandt. Bei diesen Produktions-Mengen wäre es ein Risiko, nur auf einen zu setzen. Die Spezialisierung habe sich ausgezahlt. Im Vergleich zu den «Handerntern» haben wir dank der maschinellen Ernte einen ersten Schritt Richtung Konkurrenzfähigkeit zur ausländischen Produktion gemacht, sagt Brandt. Denn für ein Produkt im Bereich «ultrafrisch» seien ein bis zwei Tage Vorsprung gegenüber dem Ausland natürlich ein grosser Vorteil.

Veröffentlicht in Blog

Ein Kommentar

  1. Sehr schön die radischen in Sweisz! Brachten zie etwas mehr, dann gibt es kein problem ihnen zu liefern aus Holland. Jetzt gibt es sehr gute qualität: radischen ohne blätter!

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