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Ausbildner aus Überzeugung!

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Bei Toni Suter dürfen die Lehrlinge Verantwortung übernehmen. Die Auseinandersetzung mit den Jugendlichen hält ihn wach und schützt ihn vor Betriebsblindheit.

Dass ein Lehrling zuerst das Traktorfahren lernen muss, war selbst für den erfahren Ausbildner Toni Suter ein Novum. Denn üblicherweise haben Gemüsegärtner-Lernende oft einen familiären Bezug zur Gemüsebranche oder kommen sonst aus der Landwirtschaft. Nicht so die 16-jährige Theresia Hess, die im letzten Jahr auf dem Gemüsebaubetrieb der Max Schwarz AG in Villigen die Lehre zur Gemüsegärtnerin EFZ begonnen hat. Viele Gemüsegärtner-Meister rümpfen zuerst die Nase, wenn sich Jugendliche von ausserhalb der Gemüsebranche für eine Lehrstelle bei ihnen interessieren. Als sich Theresia Hess im letzten Sommer bei Toni Suter meldete, war bei ihm zwar auch eine gewisse Grundskepsis vorhanden: «Doch in der Schnupperwoche zeigte Theresia, dass sie sehr motiviert und interessiert ist». Die junge Frau habe sich sofort ausgezeichnet im Team zurecht gefunden, sagt der Betriebsleiter des Bereichs Gemüse bei der Max Schwarz AG. Und diese Sozialkompetenz sei eigentlich fast wichtiger wie die Fachkompetenz. Deshalb sei der Betrieb gerne bereit gewesen, Theresia Hess mit einem Lernvertrag auszustatten.

Branchenfremden Jugendlichen eine Chance geben

Gleichzeitig bildet die Max Schwarz AG noch einen anderen Lehrling aus, der sich jetzt im dritten Lehrjahr befindet. Weil dieser den Beruf des Gemüsegärtners als Zweitausbildung erlernt, ist er schon über 20 Jahre alt. «Ihn kann ich problemlos mit der grossen Feldspritze herumfahren lassen», sagt Toni Suter. Bei Theresia Hess musste er an einem ganz anderen Ort beginnen. Er schmunzelt: «Für mich war es neu, jemandem beispielsweise zu erklären, was eine Fettpresse ist». Weil Theresia am Anfang noch keinen Fahrausweis für den Traktor hatte, war sein logistischer Aufwand grösser. Doch Suter ist zufrieden mit ihren Leistungen. Und er möchte seine Branchenkollegen dazu ermuntern, branchenfremden Leuten auf ihren Betrieben vermehrt eine Chance zu geben.

Schützt vor Betriebsblindheit

Toni Suter ist als Ausbildner ein Überzeugungstäter: «Ich fühle mich dazu verpflichtet, junge Leute auszubilden». Die Branche brauche gut ausgebildete Leute. Ihm sei es wichtig, dass die Lernenden im Betrieb schnell Verantwortung übernehmen könnten und nicht als billige Arbeitskräfte missbraucht werden. Er sucht regelmässig das Gespräch mit seinen Schützlingen. «Oft setzen wir uns mit einem Sandwich gemeinsam neben ein Feld oder an einen Waldrand und führen Fachgespräche.» Der Aufwand sei zwar beträchtlich, doch als Lehrmeister profitiert er immer wieder von den jungen Leuten. Wenn er diesen die Dinge erkläre, müsse er sich immer wieder selbst hinterfragen. «Das schützt vor aufkommender Betriebsblindheit.»

Veröffentlicht in Blog

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