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Minergie macht sich bezahlt!

Gebäude, die nach Minergie-Standard saniert oder gebaut werden, lassen sich teurer verkaufen.

MinergieNach Minergie-Standard erstellte Bauten verbrauchen im Vergleich zu herkömmlichen Bauten rund 60 Prozent weniger Energie. Doch die energiesparenden Bauinvestitionen haben ihren Preis: Der Aufpreis für ein Einfamilienhaus liegt zwischen 5 und 10 Prozent. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Zürcher Kantonalbank analysierte den Markt für Minergie-Wohngebäude im Kanton Zürich. Die Studie zeigt, dass Käufer schon heute bereit sind, den Mehraufwand für energieeffiziente Gebäude zu bezahlen. Die höhere Zahlungsbereitschaft lässt sich aber nicht in erster Linie durch die Kosteneinsparungen wegen des tieferen Energieverbrauchs erklären. Denn die Autoren haben berechnet, dass diese erst bei einem deutlichen Anstieg der Energiepreise zum Tragen kommt.

Hohe Energiepreise helfen

Bei einer Amortisationszeit von 30 Jahren liessen sich die Zusatzkosten bei einem nach Minergie-Standard erstellten Einfamilienhaus erst bei einem Ölpreis von 218 Franken pro 100 Liter Heizöl decken. Und davon ist man bekanntlich zurzeit ziemlich weit weg. Weshalb sind Hauskäufer heute trotzdem bereit, einen höheren Preis für Minergie-Bauten zu bezahlen? Ein Grund liegt laut der Studie darin, dass viele Käufer – trotz des gegenwärtig wieder deutlich gesunkenen Ölpreises – von deutlich höheren Energiepreisen in der Zukunft ausgehen. Ausserdem rechneten viele mit einer Verschärfung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Mit der Einhaltung des Minergiestandards wären diese sicher auch in Zukunft bereits erfüllt und somit ein Verkaufsvorteil. Kommt dazu, dass die Wohnqualität in diesen Häusern und Wohnungen hoch ist. So sorgt die Komfortlüftung – das Kernstück jedes Minergie-Hauses –  für eine optimale Luftqualität, die vor allem auch Allergiker anspricht. Bei umweltbewussten Hauskäufern spielen zudem ideelle Gründe mit, die zu einer höheren Zahlungsbereitschaft führen. Doch es gibt auch handfeste Gründe, die für Minergie sprechen. Banken gewähren gegen vorweisen des Minergie-Zertifikates spezielle Zinsvergünstigungen für Hypotheken von bis zu 1 Prozent, was eine deutlich schnellere Amortisation der Zusatzkosten ermöglicht.

Gebäudeausweis als Kaufargument

Trotz diesen guten Aussichten ist der Anteil von Minergie-Wohngebäuden an allen Wohnbauten mit rund 1 Prozent schweizweit noch gering. Ein Grund dafür liegt wohl in den administrativen Hürden, die zur Erlangung des Zertifikates der privatwirtschaftlich organisierten Institution zu nehmen sind. Der Aufwand ist vor allem bei sanierten Häusern beträchtlich. «Ohne fachliche Hilfe von Architekt und Haustechnikplaner geht das nicht!», sagt Andreas Birrer, selbständiger Architekt ETH SIA aus Zürich. Er hat in den letzten Jahren viele Gebäude nach Minergie-Standard geplant, gebaut oder saniert. Trotz grossem planerischem und administrativem Aufwand für Minergie- und Klimarappennachweis ist er aber überzeugt, dass sich das energieeffiziente Bauen für den Bauherrn lohnt, weil der Wert der Liegenschaft dadurch deutlich steige. Auch in Anbetracht der zu erwartenden Zunahme der Energiekosten in naher Zukunft. Dass die Bedeutung des Energieverbrauchs als Kaufkriterium für ein Gebäude zunimmt, zeigt die Lancierung des kantonalen Gebäudeausweises in diesem Jahr. Ähnlich wie bei Haushaltgeräten, zeigt eine Etikette den Energieverbrauch auf einer Skala zwischen F (sehr hoher Verbrauch) und A (sehr niedrig) auf. Häuser der tiefsten Kategorie dürften es in ein paar Jahren schwer haben, einen guten Preis zu erzielen.

Mehr Informationen: www.minergie.ch

(Publiziert in K-Geld, 4.2.2009)

Veröffentlicht in Blog

Ein Kommentar

  1. Sie lassen sich teurer verkaufen, aber später wird man viel sparen, wegen dieser Technologie. Deshalb ich meine, es lohnt sich!

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