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Schweizer Unternehmen lanciert Fertig-Suppe mit rohem Gemüse

Gute Gemüsesuppen für die schnelle Küche haben es schwer. Ein österreichisches Experiment ist vorerst gescheitert. Das Schweizer Convenience-Unternehmen kellermann.ch startet nun einen neuen Versuch.

Frische Gemüsesuppen stellen für die Convenience-Branche offenbar eine starke Knacknuss dar. Im Tomatensuppen-Test der TV-Sendung Kassensturz schafften es im letzten Jahr nur gerade zwei Suppen – die Flüssigsuppen von Betty Bossi und Anna’s Best – zu einem «gut». Von 16 getesteten Beutel- und Flüssigsuppen wurden 13 als «ungenügend» bewertet. An die frisch zubereitete Gemüsesuppe aus Grossmutters Küche kommt immer noch keine heran. An ihr orientieren sich die Produkte-Entwickler seit Jahrzehnten mehr oder weniger vergeblich.

Kalte Suppen aus regionalem Gemüse

Die österreichische Erzeugerorganisation LGV-Frischgemüse wagte vor zwei Jahren den Einstieg ins Suppengeschäft mit kalten Frischgemüsesuppen. Die Idee: Eine Suppe ohne Geschmacksverstärker mit einem sehr hohen Anteil an erntefrischem Gemüse aus regionaler Herkunft zum sofortigen Konsum. «Zielgruppe waren gesundheitsbewusste und berufstätige Konsumenten, die Wert auf heimische Qualität legen», sagt LGV-Vorstand Gerald König. Der Start mit den drei Suppen-Produkten Gazpacho, einer Gurken- und einer Tomatensuppe verlief zufriedenstellend. Die LGV verkaufte in den besten Zeiten 25 000 der 250 ml fassende Flaschen wöchentlich. Die vertikale Integration der eigenen Gemüseproduktion in einen neuen Absatzkanal schien geglückt. Doch zwei Jahre später stehen die Maschinen zur Herstellung der Suppen heute still. Was war passiert? «Nach der Ehec-Krise im letzten Jahr brach der Absatz total ein», sagt König. Danach legte die LGV bei der Suppenproduktion vorerst einen Boxenstopp ein. Die LGV musste für ihren Mut auch sonst Lehrgeld bezahlen. Man hätte mehr Marktforschung betreiben sollen, sagt König heute selbstkritisch. «Die Österreicher sind offenbar keine Kaltsuppenesser wie zum Beispiel die Franzosen.» Das habe sich negativ auf den Absatz ausgewirkt. Deshalb plant die LGV im nächsten Jahr den Neustart zusätzlich mit warmen Suppen. Von der Idee der frischen Suppen aus regionalen Rohstoffen ist König nach wie vor überzeugt. «Die Suppen profitieren von der Frische der Rohstoffe.» Das hätten die Konsumenten auch gemerkt.

Gemüsesuppe mit wirklich frischem Gemüse

Eine neues Kapitel in der Akte Gemüsesuppe schreibt in der Schweiz die Firma kellermann.ch AG aus Ellikon an der Thur. Sie präsentierte im Februar an der Fruit Logistica in Berlin ein Konzept, das es bisher nach eigenen Angaben so noch nicht gibt. Das Besondere daran: Das Gemüse im Plastik-Becher ist frisch. Also nicht getrocknet oder vorgekocht. Der gesamte Inhalt des Bechers mit allen Zutaten und Gewürzen wird in eine Pfanne gekippt, das gleiche Volumen an Wasser beigefügt und dann fünf Minuten gekocht. Und fertig ist die Gemüsesuppe aus frischem Gemüse. «Länger darf die Zubereitung nicht dauern, weil es sonst nicht mehr mit den Anforderungen an Convenience vereinbar ist», sagt Michael Kämmerling. Er leitet seit letztem Sommer die Entwicklungsabteilung bei der kellermann.ch AG. Die Idee habe er schon lange im Kopf gehabt, sagt er. Nun hat er sie umgesetzt, vorerst mit einer Linsensuppe, einer Minestrone und einer Asia-Suppe mit Reis. Ein grosser Teil des Gemüses stamme dabei aus eigenem Anbau. Die Herkunft und die Marke kellermann.ch sollen für die Qualität bürgen. «Intern war aber einige Überzeugungsarbeit nötig,» sagt Kämmerling. Bei der Realisierung der Idee war es schliesslich nützlich, dass auf eine bereits vorhandene Verpackung und die dazu gehörende Maschine zurückgegriffen werden konnte.

Die Suppen seien vorerst für den Heimkonsum vorgesehen. Das Ziel sei es aber, das Produkt mikrowellentauglich zu machen und so den Ausserhaus-Konsum zu ermöglichen. An der Fruit Logistica in Berlin ist das Produkt bereits auf grosses Interesse gestossen. «Nun warten wir die Rückmeldungen ab», sagt Kämmerling. Und dann geht es auf die Suche nach Abnehmern. Preislich will er sich noch nicht festlegen. Das Produkt soll aber nicht im Premium-Bereich angesiedelt werden.

www.kellermann.ch

Veröffentlicht in Blog

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