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Biolandbau als Rendite-Objekt (Neue Luzerner Zeitung, 6. Juni.2006)

Der Vermögensverwalter Theo Häni aus Luzern investierte in den letzten Jahren über 60 Millionen Franken in Projekte des Biolandbaus. In diesem Jahr erreicht er erstmals auch operativ die Gewinnzone.Ciolanesti ist ein kleiner Ort in Rumänien zwischen den Karpaten und der Donau. Die Männer verbringen ihre Tage vornehmlich im eigenen Garten oder im Restaurant, denn Arbeit ist auf dem Land in Rumänien rar. Und trotzdem: Es gibt sie. Denn in Ciolanesti liegt der grösste biologisch bewirtschaftete Landwirtschaftsbetrieb Rumäniens. Er gehört zum Reich der in Luzern sesshaften Investmentfirma ASI Natur Holding AG, einer Tochtergesellschaft der ASI Global SA. Theo HäniDer Macher im Hintergrund ist Theo Häni. Seit sieben Jahren investiert der Vermögensverwalter das Geld, das ihm von vermögenden Kunden anvertraut wird, gewinnbringend in der Ernährungsbranche. Die ASI Global SA besitzt weltweit über 50’000 Hektaren Land. Dazu gehören neben konventionell bewirtschafteten Farmen in mehreren Kontinenten grossflächige Biobetriebe in Spanien, Ungarn und Rumänien.

Bio Suisse-Niveau in Rumänien

Der 57-jährige Rumäne Petrica Schiopu ist Betriebsleiter auf der „Ferma ASI“ in Ciolanesti, wie sie im Dorf genannt wird. Auf dem 1’700 Hektaren grossen Betrieb wachsen Weizen, Gerste, Soja, Sonnenblumen und Spezialitäten wie Gewürzkoriander, alles in Bioqualität. Der Betrieb erfüllt die strengen Anbau-Kriterien von Bio Suisse und ist entsprechend zertifiziert. Seit diesem Jahr ist Petrica Schiopu alleiniger Chef über 33 Angestellte, die alle aus der Region kommen. Die Stimmung ist getrübt, denn Schiopu musste
soeben drei Leuten mitteilen, dass sie aus Kostengründen ihren Arbeitsplatz verlieren. „Es tut weh, wenn wir in dieser Region aus wirtschaftlichen Gründen Leute entlassen müssen“, sagt Schiopu, aber so sei halt der Markt. Es herrscht ein strenges Regime auf den Betrieben, in denen ASI Global SA ihr Geld investiert. „Die Betriebe müssen letztlich rentieren, das bin ich meiner Kundschaft schuldig“, sagt Theo Häni in seinem Büro in Luzern. Immerhin leistet er mit seinen 140 Arbeitsplätzen in Rumänien einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Region. Das Management-Team der ASI Natur Holding AG reagiert
jeweils schnell, wenn ein Betrieb nicht läuft wie geplant. Als die Biohähnchen-Produktion im ungarischen Betrieb in Lenti mit Absatzproblemen kämpfte, trennte man sich schneller vom holländischen Betriebsleiter, als sich das viele Leute in der Agrarbranche gewöhnt sind. Der Wechsel hat sich aber offenbar gelohnt. „Heute läuft der Absatz der Biogüggeli aus Ungarn ausgezeichnet“, sagt Theo Häni. Was ihn besonders freut: Bis zu einem Drittel der Ware wird in Ungarn selbst abgesetzt. Es bestätigt ihn in seiner Überzeugung, dass langfristig auch in den heute noch armen Ländern Osteuropas Absatzmärkte für Bioprodukte
entstehen werden. Heute wird der grösste Teil der Produkte aus Rumänien und Ungarn noch in die reicheren Länder Europas exportiert, vornehmlich nach Deutschland.

Bioproduktion darf nicht teurer sein

Doch den Vorwurf, dass ASI Natur Holding AG nur aus Kostengründen in Ländern wie Rumänien tätig sei, um billige Bioprodukte für den Westen zu produzieren, lässt
Theo Häni nicht gelten: „Nach Rumänien sind wir in erster Linie gekommen, weil wir dort grosse Flächen in guter Qualität kaufen konnten und das Land noch unverbraucht
ist, auch was Subventionen anbelangt.“ Etwas, das beispielsweise in der Schweiz unmöglich sei. Theo Häni ist überzeugt, dass die Produktion von Bioprodukten grundsätzlich nicht teurer sein darf als die von konventionellen. Als Erfolgsrezept bezeichnet er die richtigen
Bewirtschaftungsmethoden angewendet auf grossen Flächen. „Nur schon mit der pfluglosen Bearbeitung der Felder lassen sich viele Maschinenkosten einsparen“, erklärt Häni. In der Schweiz sei die Produktion von günstigen Bioprodukten schwieriger, weil Strukturprobleme
bestünden, die mit dem aktuellen Protektionismus aber nicht gelöst werden könnten.

Vertikale Integration als Ziel

Langfristig strebt Häni die Kontrolle über ganze Wertschöpfungsketten
an, um die im biologischen Landbau so wichtige Qualität gewährleisten zu können. Deshalb bemüht sich ASI Natur Holding AG um Beteiligungen in nachgelagerten Bereichen wie Ölmühlen oder Schlachthäusern. Seit einigen Jahren besteht eine Beteiligung bei Rapunzel, dem grössten deutschen Verarbeiter von Bioprodukten. Auf den Landwirtschaftsbetrieben sollen neue Trocknungs- und Lagerungsanlagen erstellt werden, nicht zuletzt um die Flexibilität zu erhöhen. „Wenn die Ölmühle in Timisoara Sonnenblumenkerne für die Ölherstellung braucht, dann soll sie diese schon morgen haben können“, formuliert Häni seine Vision. Die für den Agrarbereich ungewohnte Dynamik, mit welcher sich ASI Natur Holding AG auf dem europäischen Biomarkt bewegt, ist ein

ASI Global SA

(ep)- Die Holding besteht aus den Bereichen ASI (Agricultural Service and Investment) Nature Holding AG (biologisch bewirtschaftete Betriebe), ASI International Inc. (konventionelle Agrarbetriebe) und ASI Europe GmbH (Beratungszentrum). In Zukunft wird der Hauptfokus auf die ASI Nature Holding AG gelegt. Dazu gehören heute folgende Unternehmen:

– ASI Natur GmbHin Offenbach (D): Vermarktung von Feta, Speiseöl, Poulet, Getreide etc.

– Biopress SA in Tonneins (F): Ölpresse für Sonnenblumen, Raps, Sesam, Haselnuss, Walnuss, Kürbiskerne, etc.

-Organic Valley und Lenti Agrar in Tornyiszentmiklós (H): Pouletmast und Biofutterproduktion auf 650 ha.

– ASI Nature SRL und ASI Land SRL (R): Drei Agrarbetriebe in Tichindeal, Ciolanesti und Horia mit einer gesamten Fläche von über 7200 Hektaren Fläche. Produktion von Feta-Käse aus Schafmilch, Weizen, Soja, Sonnenblumen, Weiden und ökologische Ausgleichsflächen.

– inca La Torre in Bobadillo (E): Olivenplantage mit ca. 50,000 Olivenbäumen

– Minderheitsbeteiligungen: Rapunzel AG, Legau (D) / Basic AG, München (D) / SuperBiomarkt AG, Münster (D) / Supernatural AG, Bonn (D)

gefundenes Fressen für Kritiker. Oft werden Theo Häni seine früheren geschäftlichen Tätigkeiten im mittleren Osten vorgeworfen, da ein Teil seiner Kundschaft von dort stammt. „So lange jeder von uns mit dem Auto herumfährt, sehe ich nichts Anrüchiges an so genannten Petrodollars“, sagt Theo Häni. Viel wichtiger sei es, dass solche Gelder in nachhaltige Projekte investiert würden. Und der biologische Landbau sei der einzig gangbare Weg, um Böden fruchtbar zu halten, gesunde Lebensmittel zu produzieren und damit die Grundlage für langfristige Gewinne zu schaffen. Ein ideales Investment also. Und genau das ist seine Philosophie und die von ASI Global SA. Er ist sogar derart vom biologischen Landbau überzeugt, dass konventionelle Farmen, die sich heute noch im Besitz der Firma befinden, möglichst bald verkauft oder in den ökologischen Landbau übergeführt werden sollen. „Unter dem Namen ASI Nature Holding AG fahren wir künftig voll auf der Bio-Schiene“, sagt Häni.

Retter von Biosupermärkten

Über 60 Millionen Franken hat Theo Häni über die ASI Natur Holding AG bis heute in den Biosektor in Europa investiert. Dazu gehören auch Beteiligungen an drei Biosupermarktketten in Deutschland. Was für alt gediente Biopioniere in der Schweiz ein Alptraum ist – preiswerte Bioprodukte als Massenware – ist für Theo Häni die Zukunft:
„Dort lassen sich erfreuliche Margen erzielen.“ Theo Häni hat sich bei den drei deutschen Biosupermarktketten Basic AG, Superbiomarkt AG und Supernatural AG beteiligt.

Ein Journalist der „Welt am Sonntag“ warf Theo Häni in einem Artikel vor, seine finanzielle Macht schamlos auszunützen um die in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Läden unter Druck zu setzen.

Theo Häni sieht das ganz anders: „Keine Bank hätte den Unternehmen Geld gegeben, als diese Liquiditätsprobleme hatten.“ Im Gegenzug zur finanziellen Beteiligung forderte Theo Häni Einsitz in den entsprechenden Aufsichtsgremien der drei Unternehmen. Unpopuläre Massnahmen im Managementbereich waren nötig, Abläufe wurden angepasst. Heute ist Basic AG die Nummer Zwei in der deutschen Biosupermarkt-Landschaft mit einem jährlichen Umsatz von 80 Millionen Euro. Und monatlich kommt eine neue Filiale dazu. Das freut natürlich die Investoren von ASI Natur Holding AG. In diesem Jahr erreicht die Holding erstmals die Gewinnzone. Theo Häni hofft, dass der Erfolg noch mehr Investoren anzieht: „Jede zusätzliche biozertifizierte Hektare ist letztlich ein Gewinn für die Menschheit!“ Er verwirklicht sich Ende Jahr einen Traum und wandert nach Rumänien aus. Das Arbeitspensum für die Firma reduziert er auf 50 Prozent, die restliche Zeit will er zusammen mit seiner Familie auf dem privaten Biobetrieb verbringen, der von seinem Sohn bewirtschaftet wird.

www.asiglobal.com www.ghp.ch

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