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Bio-Lassi-Trinkjoghurt bildet im Export die Vorhut (SVIAL-Journal)

Die Molkerei Biedermann wagte vor ein paar Jahren die ersten Schritte ins Ausland. Mit dem Bio-Lassi lancierte es einen Renner. Trotzdem geht es dem Unternehmen vorerst vor allem darum, wertvolle Erfahrungen für die Zeit nach einer Marktöffnung zu sammeln.

Renner des Jahres an der Biofach: Bio-Lassi der Molkerei BiedermannMit einem Trinkjoghurt nach indischem Rezept – hergestellt aus Schweizer Biomilch – sorgte die Molkerei Biedermann aus Bischofszell in den beiden letzten Jahren an der Biofachmesse in Nürnberg für Furore. Der Erfolg auf dem Deutschen Markt verhalf dem Mango Bio-Lassi an der Messe zum Titel «Renner des Jahres». Die Marketing-Spezialisten von Bio Suisse präsentierten den trendigen Milchdrink euphorisch als Beispiel dafür, wie gut doch die Chancen für Schweizer Bioprodukte im Export seien.
Etwas nüchterner sieht das Pius Biedermann, der Geschäftsführer der gleichnamigen Molkerei. Die Exportmärkte sind ein hartes Pflaster. «Die Hemmnisse mit Grenz-Zöllen sind riesig», sagt er. Ein Freihandelsabkommen würde helfen, sei aber vorderhand noch ein Wunschtraum. «Dabei wäre das Absatzpotential für unsere Produkte ennet der Grenze gross». Sind die Hürden an der Grenze genommen, kommen heute nämlich erst die eigentlichen Herausforderungen im Exportmarkt. «Die Deutschen Kunden erwarten von einem teuren Schweizer Produkt, dass es besser ist». Was beim Bio-Lassi offenbar der Fall ist. Doch der Markt schläft nicht: Wie jedes erfolgreiche Produkt, wird das Trinkjoghurt mittlerweile von der Konkurrenz bereits mehrfach kopiert. Das Unternehmen befinde sich aber was Exporte betreffe, sowieso noch in der Experimentierphase. Es gehe vor allem darum zu sehen, welche Produkte Chancen haben. Try and Error. Um bereit zu sein, wenn sich der Markt dann wirklich einmal öffne, sagt Pius Biedermann.

Neuster Coup: Stehbeutel für Milch

Rund zwei Prozent des Umsatzes erzielt die Molkerei zurzeit im Ausland; in Deutschland, Österreich und Norditalien. Es soll in Zukunft deutlich mehr werden, was sicher auch im Interesse von Emmi ist, die seit 2005 die Aktienmehrheit bei der Molkerei Biedermann besitzt. Sie erzielte 2007 einen Umsatz von 73 Millionen Franken. Im letzten Jahr investierte Biedermann 3 Millionen Franken in zusätzliche Kühl- und Produktionsräume. Alles auf Wachstum ausgerichtet also. Und auf Öko. Davon zeugen nicht nur die Solaranlage auf dem Dach des Molkereibetriebs oder die umweltfreundliche Holzschnitzel-Heizung. Die aktuellste Innovation bildet für einmal nicht der Inhalt sondern die Verpackung: Biomilch im umweltschonenden Standbeutel. Ökologische Biomilch eigentlich. Um den Beutel herzustellen und zu entsorgen braucht es siebenmal weniger Energie. Zurzeit in der Schweiz in der Testphase, ist der Gang mit dem Beutel ins Ausland bereits geplant. An der kommenden Biofachmesse soll er vorgestellt werden. Den Anlass in Nürnberg bezeichnet Pius Biedermann übrigens als eigentlichen «Schlüssel zum Export». Am grössten Treffpunkt der Biobranche weltweit treffe man auf Einkäufer und Vermarkter. Und diese braucht es für den Erfolg. Die Molkerei Biedermann arbeitet in Deutschland mit dem grössten Bio-Grossisten Dennree zusammen. «Als nächstes werden wir sehen, ob sich die Deutschen Kunden auch für die Schweizer Bio-Milch im Stehbeutel interessieren», sagt Pius Biedermann.

Veröffentlicht in Blog

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