Schwangere Männchen, Kopf und Hals fast wie ein Pferd und doch ein Fisch, der aber ganz aufrecht im Wasser schwimmt: Seepferdchen zählen zweifellos zu den seltsamsten Lebewesen in den Weltmeeren. Scheinbar bewegungslos schweben sie mit winzigen Rückenflossen ausgestattet zwischen Seegras und Korallen umher oder halten sich mit dem speziellen Greifschwanz daran fest. Seepferdchen tragen – im Gegensatz zu den meisten Fischen – einen harten Hautknochenpanzer. Der hilft gegen hungrige Feinde, falls die Tarnung versagt. Das Seepferdchen ernährt sich von kleinen Krebsen, die ahnungslos bei ihm vorbeikommen: Es wird für Sekunden zur Bestie und beisst blitzschnell zu.
Ihre Vaterschaftspflichten nehmen die Seepferdchenmännchen mit einer nicht zu überbietenden Entschlossenheit wahr. Sie übernehmen die Mutterrolle und tragen die Schwangerschaft gleich selber aus. Während des Balzrituals legt das Weibchen die rund 200 Eier mit einer speziellen Vorrichtung in die Bruttasche des Männchens. Dazu kommen die Spermien des Männchens für die Befruchtung. Nach wenigen Wochen verlassen die Jungen den sicheren Bauch des Vaters. Obwohl noch extrem klein, müssen sie nun im weiten Meer ganz für sich selber sorgen.
Der Bestand der Seepferdchen ist bedroht. Dies als Folge der Umweltverschmutzung und weil getrocknete Seepferdchen in der chinesischen Medizin verwendet werden.
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